Frisch, fruchtig und herzhafte Säure

Saarbrücken · Das 16. SZ-Weinforum hat am Freitag den Besuchern die Gelegenheit geboten, den aktuellen Jahrgang von sieben Winzern von der Obermosel zu verkosten. Dabei wurde auch über Rebsorte, Lage und Anbau gefachsimpelt.

 Die saarländische Weinkönigin Kim I. und SZ-Redakteur Mathias Winters (rechts daneben) werden umrahmt von den Winzern (von links) Erwin Foetz, Peter Petgen, Helmut Herber, Markus Hartmann, Christiane Stein, Thomas Schmitt und Willi Ollinger. Foto: Rolf Ruppenthal

Die saarländische Weinkönigin Kim I. und SZ-Redakteur Mathias Winters (rechts daneben) werden umrahmt von den Winzern (von links) Erwin Foetz, Peter Petgen, Helmut Herber, Markus Hartmann, Christiane Stein, Thomas Schmitt und Willi Ollinger. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Der schönste Genuss für das Auge ist eindeutig Weinkönigin Kim I., da sind sich die Besucher des 16. Weinforums der Saarbrücker Zeitung einig. Bei der Frage nach dem größten Genuss für den Gaumen gingen die Meinungen am Freitagnachmittag allerdings auseinander - bei etwa 70 verschiedenen Weinen von sieben Winzern kein Wunder. Die 20 Jahre alte Hoheit favorisiert den Grauburgunder. Diese Liebe teilt sie mit Ingrid Batsch aus Schmelz: "Da werde ich mich durchprobieren", kündigt sie an und zückt ihren Notizblock. "Hauptsache, er ist bekömmlich", findet ihr Vater Karl. Will heißen: wenig Restsäure, wenig nachgezuckert. Wie die rund 100 übrigen Besucher ziehen sie mit Weinglas von Stand zu Stand, kreuzen ihre Favoriten im Prospekt an.

An jeder Ecke wird fachkundig die Farbe des Rebsafts begutachtet, das Glas geschwenkt, die Nase tief hineingesteckt und natürlich der Tropfen langsam genossen.

"Dieser schmeckt nach grüner Nuss und reifer Birne", "Riechen Sie das Aroma von Erdbeere und Himbeere, das Sie auch am Gaumen merken werden", "Dieser Elbling von einer 36 Jahre alten Rebe ist von voluminösem, fruchtigen Geschmack" - so preisen die Winzer selbst ihre Produkte an. Winterfrost, Hagelschaden und eine Pilzkrankheit haben ihnen im vergangenen Jahr so manche Schwierigkeit bereitet und den Ertrag geschmälert. Ob man sich jetzt beim Kauf beeilen müsse, um noch den ein oder anderen Tropfen abzubekommen?, fragte SZ-Redakteur Mathias Winters in seiner Begrüßung. Doch Winzerpräsident Helmut Herber beruhigte die Anwesenden: Es sei genug da. Und auch von der Qualität stehe dieser Jahrgang dem 2011er in nichts nach und könne auch mit Weinen aus größeren deutschen Anbaugebieten mithalten. Für das laufende Jahr eine Prognose abzugeben, sei noch zu früh: "Noch kann die Natur den verspäteten Frühling wieder wett machen", sagte Herber.

"Ich fahre schon gar nicht mehr in die Pfalz zum Weinkauf. Alles, was ich brauche, finde ich bei den saarländischen Winzern der Obermosel", zeigt sich auch Stammbesucher Gerhard Voelker zufrieden.

Eine weitere Gelegenheit zum Probieren der neuen Weine bietet sich auch am Samstag, 27. April, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, 28. April, von 11 bis 18 Uhr im Schengen-Lyzeum in Perl. Der Eintritt kostet jeweils zehn Euro, enthalten sind ein Glas Wein und Brot.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort