Friedenserziehung an Schulen

Saarbrücken. Was im Saarland noch auf seine Umsetzung wartet, ist an rheinland-pfälzischen Schulen schon beschlossene Sache. Dort haben sich 15 Friedensorganisationen mit dem Bildungsministerium auf eine Kooperation verständigt, die einen Beitrag zur gewaltfreien Erziehung leisten soll

Saarbrücken. Was im Saarland noch auf seine Umsetzung wartet, ist an rheinland-pfälzischen Schulen schon beschlossene Sache. Dort haben sich 15 Friedensorganisationen mit dem Bildungsministerium auf eine Kooperation verständigt, die einen Beitrag zur gewaltfreien Erziehung leisten soll. Neben Unterrichtsbesuchen und Lehrerfortbildungen wird die Regierung im Mainz die Kooperation auch finanziell fördern.Laut dem saarländischen Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) haben auch im Saarland entsprechende Treffen mit Friedensorganisationen stattgefunden. Allerdings müssten sich diese zuerst "auf einen einheitlichen Ansprechpartner einigen", was bisher noch nicht passiert sei, so Kessler. Er würde es aber begrüßen, wenn dies zeitnah geschehen würde. Waltraud Andruet vom Friedensnetzwerk Saar hat an den Gesprächen mit Bildungsminister Kessler teilgenommen und fordert zur Koordination der Friedenserziehung die Schaffung einer zentralen Beratungsstelle im Saarland. Sie weist in diesem Zusammenhang auf die strukturelle Überlegenheit der Bundeswehr hin, die hauptamtliche Mitarbeiter, sogenannte Jugendoffiziere, an die Schulen schickt. "Unser momentanes Problem ist, dass ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter in ihrer Freizeit zur Verfügung stehen", so Andruet. Hintergrund der Diskussion um Friedenserziehung ist die wachsende Kritik an Schulbesuchen der Bundeswehr. Friedensorganisationen werfen der Bundeswehr vor, diese Besuche auch für Werbezwecke und zur Rekrutierung von Nachwuchs zu nutzen. Das saarländische Bildungsministerium hat bisher nur eine Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr geschlossen. Diese wurde im April dahingehend überarbeitet, dass darin auch Platz für eine Zusammenarbeit mit Friedensorganisationen ist. Laut dieser Kooperationsvereinbarung sollen Jugendoffiziere der Bundeswehr die Schüler dazu animieren, sich durch Diskussionen an den Möglichkeiten der Friedenssicherung aktiv zu beteiligen.

Kessler habe den Friedensorganisationen "mehrmals seine Bereitschaft signalisiert, eine vergleichbare Kooperationsvereinbarung zu schließen", heißt es aus dem Ministerium. ds

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