Frieden an der Kindergarten-Front

Großrosseln. Vor rund 20 Zuschauern beriet der Gemeinderat Großrosseln am Donnerstagabend über die Betriebsträgerschaft der neuen Kindertagesstätte in Dorf im Warndt. Die Besucher mussten sich diesmal nicht lange gedulden. Ohne größere Diskussion erhielt die katholische KiTa gGmbH des Bistums Trier mit 16 Ja-Stimmen den Zuschlag

 Die Besucher der Ratssitzung mussten sich diesmal nicht lange gedulden. Ohne größere Diskussion erhielt die katholische KiTa gGmbH des Bistums Trier mit 16 Ja-Stimmen den Zuschlag. Foto: Jenal

Die Besucher der Ratssitzung mussten sich diesmal nicht lange gedulden. Ohne größere Diskussion erhielt die katholische KiTa gGmbH des Bistums Trier mit 16 Ja-Stimmen den Zuschlag. Foto: Jenal

Großrosseln. Vor rund 20 Zuschauern beriet der Gemeinderat Großrosseln am Donnerstagabend über die Betriebsträgerschaft der neuen Kindertagesstätte in Dorf im Warndt. Die Besucher mussten sich diesmal nicht lange gedulden. Ohne größere Diskussion erhielt die katholische KiTa gGmbH des Bistums Trier mit 16 Ja-Stimmen den Zuschlag.Neben der CDU und den Freien Wählern votierten auch einige Sozialdemokraten für den kirchlichen Träger. Die Linke und vier SPD-Mitglieder enthielten sich, ein Sozialdemokrat stimmte gegen den Beschlussvorschlag.

Als das Thema im September 2012 zuletzt auf der Tagesordnung stand, waren die Fronten noch verhärtet. Neben den Linken und der SPD plädierte damals auch Bürgermeister Jörg Dreistadt für eine kommunale Betriebsträgerschaft. Die Abstimmung endete mit einem Patt. Ein CDU-Mitglied hatte urlaubsbedingt gefehlt.

Die Befürworter einer kommunalen Trägerschaft argumentierten damals unter anderem, dass bei einer Betriebsträgerschaft der KiTa gGmbH die Wahlfreiheit nicht mehr gewährleistet sei. Der Kindergarten am Klosterplatz wird bereits von dem kirchlichen Träger betrieben.

In dem jetzt ausgehandelten Vertrag, erklärte Verwaltungschef Dreistadt, wurde vereinbart, dass die KiTa gGmbH alle Nebenkosten trägt, etwa für Hausmeisterdienste, Reinigung oder Versicherungen. Außerdem würden die bisherigen Mitarbeiter des Gemeindekindergartens beim neuen Träger fest angestellt, finanzielle Einbußen hätten sie nicht zu befürchten. Der Vertrag läuft fünf Jahre, danach kann neu über die Trägerschaft entschieden werden. Bei einer kirchlichen Trägerschaft, erläuterte Dreistadt, spare die Gemeinde rund 120 000 Euro im Jahr.

Das Geld kann die Kommune gut gebrauchen. Gegen Ende der Sitzung berichtete der Bürgermeister, dass Großrosseln den Gürtel zukünftig noch enger schnallen muss. Die Kommunalaufsicht hat mitgeteilt, dass die Gemeinde ihr strukturelles Defizit in den kommenden Jahren um jährlich 110 000 Euro abbauen muss. Bisher waren lediglich 87 000 Euro gefordert. Die schmerzhaften Folgen liegen für Dreistadt auf der Hand. "Damit sind wir mit freiwilligen Leistungen am Ende", sagte der Verwaltungschef. "Wir sind mit freiwilligen Leistungen am Ende.

Bürgermeister

Jörg Dreistadt

Hintergrund

Die 3,35 Millionen Euro teure neue Kindertagesstätte in Dorf im Warndt soll die bisherigen Kindergärten in Dorf im Warndt und in Naßweiler ersetzen. Auch innerhalb der Eltern war die Frage des Trägers heiß umstritten. Der Kindergarten in Naßweiler war bisher in Trägerschaft der Gemeinde. Die KiTa gGmbH betreibt bereits den Kindergarten am Großrosseler Klosterplatz. red

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