Nachdem er seine 16 Jahre jüngere Lebensgefährtin geschlagen, misshandelt und mit einem Messer fast umgebracht hat, muss ein 37-Jähriger aus dem Saarland hinter Gitter. Der gebürtige Kosovare hatte 2012 nicht nur seine Ex-Freundin mehrfach tätlich angegriffen, sondern auch einen Hausbesitzer mit dem Messer attackiert, als der Mann der Frau zu Hilfe kam. Das Landgericht hat den Angeklagten deshalb am Freitag wegen versuchten Totschlags und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung zu insgesamt sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Einen Teil wird der 37-Jährige in einer Entziehungsanstalt für Alkoholiker verbringen.

Der geständige Angeklagte und seine Ex-Freundin waren rund drei Jahre zusammen. Sie lebten eine Beziehung mit Schlägen, Trennungen und Versöhnungen. Die gewalttätige Seite des Angeklagten zeigte sich besonders, wenn er Alkohol getrunken hatte. Im März 2012 schlug er nach einem verbalen Streit mit Fäusten zu, trat die Frau, zerrte sie an den Haaren über den Boden, würgte sie, bis ihr schwarz vor Augen wurde. Sie wollte weg von ihm, er drohte, sich umzubringen und lief in ein fahrendes Auto.

Nach diesem vermeintlichen "Liebesbeweis" ging die Beziehung weiter. Trotz gegenteiliger Versprechungen ging auch die Gewalt weiter. Die junge Frau wurde geschlagen, bespuckt und misshandelt. Anfang November 2012 griff sie der 37-Jährige mit einem Messer an, stach in Richtung Kopf und Oberkörper der 21-Jährigen, traf sie insgesamt sechs Mal, schlug und trat auf sie ein. Die Frau flüchtete zu einem Privathaus, hämmerte gegen die Eingangstür. Ein 50 Jahre alter Mann öffnete und kam ihr zu Hilfe. Auch er wurde von dem Angeklagten mit dem Messer angegriffen und verletzt. Aber es gelang ihm, den 37-Jährigen zu überwältigen. Damit dürfte der Mann aus Dillingen der Frau das Leben gerettet haben. Die SZ-Leser wählten ihn deshalb im Dezember 2012 zu "Saarlands Bestem".