Freuden einer Zugfahrt: Klimaanlage kaputt und Toilette gesperrt

Neunkirchen · Angesichts von Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke leiden viele Menschen an Kreislaufbeschwerden. Wer im Zug unterwegs ist, wünscht sich, dass die Klimaanlage funktioniert.

Beim Wunsch blieb es auf der Reise von Leser-Reporterin Hiltrud Dausend aus Neunkirchen. Sie saß im Regionalexpress von Saarbrücken nach Neunkirchen. "Es war fürchterlich heiß in dem Zug", beschreibt sie ihre Erlebnisse. Ein Säugling habe die ganze Zeit geschrien, bis er mit einem angefeuchteten Taschentuch der Leser-Reporterin abgetupft werden konnte. Das Wasser für die Aktion kam, weil die Toilette "mal wieder" defekt war, aus der fast leeren Trinkflasche. Als dem Kind geholfen war, hätte die Leser-Reporterin zur Toilette gemusst. Der Zugang wurde ihr vom Schaffner verweigert. Sie sei defekt. "Mir wurde richtig schlecht und ich musste mich hinsetzen, damit ich nicht umkippe", sagt Dausend.

Sie fragt sich, warum in den Zügen "ständig die Toiletten zu sind". Und ob es bei der Bahn Pläne gibt, den Menschen bei einem Ausfall der Klimaanlage oder dringender Notdurft zu helfen. Ein Sprecher der Bahn bestätigte auf SZ-Anfrage, dass im betreffenden Zugteil die Klimaanlage defekt und "das WC außer Betrieb" war. In solchen Fällen empfehle man den Passagieren einen Umstieg in den anderen Zugteil. Der sei nach sieben Minuten Fahrzeit bei einem Halt in Sulzbach möglich gewesen. Den Vorwurf unserer Leserin, dass Toiletten bewusst gesperrt werden, weist der Sprecher entschieden zurück. Wenn ein Fahrgast bei defekter Toilette unbedingt seine Notdurft verrichten müsse, bleibe nur der Umstieg oder ein außerplanmäßiger Halt in einem Bahnhof mit Toilette, so der Sprecher weiter.

Unserer Leser-Reporterin, hätte diese Information im konkreten Fall wohl eher nichts gebracht, ist sie sich sicher.

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