Fremde und vertraute Klänge in der Kirche Herz-Jesu

Köllerbach · Mit seinen Auftritten wie in Köllerbach sammelt der Chor Cantilena Geld für die Ausbildung junger Leute in der ukrainischen Heimat. Eingeladen hatte die Köllertaler Integrationsstelle für Zugewanderte (KIZ).

 Der Kinder- und Jugendchor Cantilena aus der Ukraine in der Herz-Jesu-Kirche in Köllerbach. Foto: Jenal

Der Kinder- und Jugendchor Cantilena aus der Ukraine in der Herz-Jesu-Kirche in Köllerbach. Foto: Jenal

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Ein hörenswertes Konzert lieferte am Mittwochabend der ukrainische Kinder- und Jugendchor Cantilena in der Köllerbacher Herz-Jesu-Kirche ab. Der Chor mit seinen Begleitern hielt sich auf Einladung der Köllertaler Integrationsstelle (KIZ) im Köllertal auf und sammelte mit seinen Auftritten Geld für die Ausbildung Gleichaltriger in der ukrainischen Heimat.

Als wollten sie gemeinsam einen einzigen riesigen Klangkörper bilden, stehen sie in ihren bunten Trachten dicht beisammen, als sie mit dem weihnachtlichen Teil ihrer Darbietung beginnen wollen. Ruhig geht es zunächst zu, passend zum besinnlichen Advent. Dann schon etwas Lebhafteres, es geht wohl, wie in vielen deutschen Weihnachtsliedern darum, die Vorfreude auf das Fest der Liebe auszudrücken.

Die Worte sind für die Zuhörer, die der fremden Sprache nicht mächtig sind, selbstverständlich nicht zu verstehen. Melodie und Wortklang erinnern aber sehr an "Kling Glöckchen klingelingeling", und so wird es auch in dem ukrainischen Lied um eine lebhafte Fahrt mit einem Pferdeschlitten gehen, der mit Glöckchen geschmückt ist. Solisten befinden sich auch unter den Sängerinnen, wie bei einem "Ave Maria" zu hören ist. Anders als die vorher gesungenen reinen Chorliedern, begleitet jetzt ein Halbplayback die Sängerin, später sollen einige Stücke auch noch von einem Klavier begleitet werden. Und als sich die meisten der vielen Besucher in der Kirche bereits daran gewöhnt haben, die Bedeutung der Liedtexte allenfalls erahnen zu können, gibt es dann doch vertraute Klänge. "Leise rieselt der Schnee", singt der Chor in gut verständlichem Deutsch. Nach einer kurzen Pause gibt es dann noch einen bunten Strauß aus weltlicher Musik.

In ihrer Heimat besuchen die Kinder neben der Regelschule die Musikschule in Partenit, wo 240 Schüler von 30 Musikpädagogen ausgebildet werden. 60 Jungen und Mädchen sind als aktive Chorsänger ausgebildet, 20 von ihnen zusätzlich solistisch geschult. Andere Schüler wiederum werden an Instrumenten ausgebildet. Die Schule unterhält auch eine Brass-Band, die ebenfalls schon im Köllertal gastierte.

Bei den Kindern und Jugendlichen handelt es sich um Chormitglieder des weit über die Grenzen der Ukraine bekannten Kinder- und Jugendchores der Musikschule Partenit/Halbinsel Krim. Michael Trampert erklärt: "Der Aussiedlerverein Köllertal, der Trägerverein der Köllertaler Integrationsstelle, hat auf besondere Bitte 2007 die Patenschaft übernommen und sich zur Aufgabe gemacht, die Musikschule Partenit und auch die Familien der Schüler bedarfsgerecht zu unterstützen und mitzuhelfen, die finanziellen Rahmenbedingungen für die Fahrten nach Deutschland zu schaffen."

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