Freiwillig Schule für gutes Deutsch

Saarlouis. Endlich Sommerferien, endlich raus aus der Schule, rein ins Freizeitvergnügen. Allerdings nicht für rund 100 Kinder mit Migrationshintergrund und Sprachförderbedarf aus dem Saarland. Sie drücken derzeit die Schulbank, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Und das tun sie freiwillig. Im Landkreis Saarlouis fiel vor einer Woche der Startschuss zur sechsten Sommerschule

Saarlouis. Endlich Sommerferien, endlich raus aus der Schule, rein ins Freizeitvergnügen. Allerdings nicht für rund 100 Kinder mit Migrationshintergrund und Sprachförderbedarf aus dem Saarland. Sie drücken derzeit die Schulbank, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Und das tun sie freiwillig. Im Landkreis Saarlouis fiel vor einer Woche der Startschuss zur sechsten Sommerschule. Treffpunkt ist die Erweiterte Realschule in den Fliesen von Saarlouis und dort demonstrierten die Schüler gestern dem Bildungsminister Ulrich Commerçon, wie viel Spaß sie beim freiwilligen Büffeln haben. Die Sommerschuleverfolgt das Ziel, den Schülern aus den Klassenstufen fünf bis sieben mit spielerischen und darstellerischen Elementen Deutschkenntnisse zu vermitteln. "Es ist eine tolle Sache, Sprache zu lernen in Verbindung mit Spaß und Freude", sagte der Bildungsminister. Im Mittelpunkt stehen ein lebensweltorientierter Sprachunterricht und eine sprachbezogene Kreativwerkstatt. Die Sommerschule soll darüber hinaus mithelfen, interkulturelle und soziale Kontakte zu knüpfen, Gemeinschaft und Verständnis füreinander zu fördern. Das Motto ist in diesem Jahr "Für Freiheit und Frieden in der Welt". An der Sommerschule in Saarlouis ist es fast schon Tradition, innerhalb zweieinhalb Wochen in der Kreativwerkstatt ein Theaterstück einzustudieren. Und Ausschnitte gab es gestern, als Eltern, Landrat Patrik Lauer, Oberbürgermeister Roland Henz und der Bildungsminister zu Besuch kamen. Für Roxana ist das Lernen in den Ferien etwas besonders. Die Elfjährige kam im Februar aus Rumänien ins Saarland, seit sechs Wochen besucht sie die Schule. Mutig bewies sich Roxana, als sie bei der Vorführung als Wetterfee auftrat. "Das hat Spaß gemacht", sagte sie und das verspricht sie sich auch in den kommenden Tagen, wenn sie gemeinsam mit ihrer Freundin Michelle weiter lernt. Michelle's Muttersprache ist Deutsch. Sie braucht jedoch eine Förderung. Durch die Sommerschule hofft sie, ihre Kenntnisse zu verbessern. Gut eine Woche noch dauert die Sommerschule. Das Ergebnis der Kreativwerkstatt wird gemeinsam mit Projekten der anderen 15 Sommerschulen im Saarland am Donnerstag, 12. Juli, im Bildungsministerium aufgeführt. Das Bildungsministerium bietet seit sechs Jahren diese Ganztagsschule in den Ferien. Insgesamt kümmern sich in diesem Jahr 24 qualifizierte Fachlehrkräfte, Schauspieler und Betreuer um die 100 Schüler. "Es ist eine tolle Sache, Sprache zu lernen in Verbindung mit Spaß und Freude."

Ulrich Commerçon