Freiwillig in den Ferien die Schulbank drücken

Saarbrücken. Sie drückten zu einer Zeit die Schulbank, in der ihre Schulkameraden bereits die Ferien genießen durften und sie taten das freiwillig. Rund 100 Kinder mit Migrationshintergrund und Sprachförderbedarf aus dem Saarland nutzten die ersten Wochen der Sommerferien, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern

 Ihre eigene Interpretation der Nibelungensage führten Schüler aus Saarlouis auf. Foto: Heike Theobald

Ihre eigene Interpretation der Nibelungensage führten Schüler aus Saarlouis auf. Foto: Heike Theobald

Saarbrücken. Sie drückten zu einer Zeit die Schulbank, in der ihre Schulkameraden bereits die Ferien genießen durften und sie taten das freiwillig. Rund 100 Kinder mit Migrationshintergrund und Sprachförderbedarf aus dem Saarland nutzten die ersten Wochen der Sommerferien, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Die zweieinhalb Wochen endeten gestern mit einer Abschlussveranstaltung im Bildungsministerium, gestaltet von den Schülern selbst.Die Sommerschule verfolgt das Ziel, mit spielerischen und darstellerischen Methoden den Schülern aus den Klassenstufen fünf bis sieben die Chance zu geben, ihre Deutschkenntnisse in Wort und Schrift zu verbessern. Gemeinschaft und Verständigung zu schaffen, das Selbstbewusstsein und die Eigenkompetenzen zu stärken, sind weitere Nebeneffekte der Sommerschule. "Eine spannende Alternative anstatt einfach nur zu Hause rumzusitzen", erklärte Staatssekretär Stephan Körner. Spannend auch, weil die Schüler während des Programms ein eigenes Projekt kreieren, wie zum Beispiel ein kurzes Theaterstück oder einen Filmbeitrag. Das Motto der Sommerschule stand dabei im Mittelpunkt: "Für den Frieden in der Welt". Die Schüler zeigten gestern ihre Beiträge dazu. Das große Finale wiederum gestalteten die Lehrer und Betreuer der Sommerschule.

Seit fünf Jahren bietet das Bildungsministerium die Sommerschule in Ganztagsform an, bisher nutzten knapp 700 Schüler dieses Angebot. Und wie Birgit Spengler, zuständig im Ministerium für die Organisation, meinte, würde man sich wünschen, das spielerische Lernen in den Sommerferien werde zur festen Institution. Bisher wird es von Jahr zu Jahr verlängert. Mit der Gesamtschule in Neunkirchen und der Erweiterten Realschule in Neunkirchen-Wellesweiler, den Erweiterten Realschulen in Völklingen, Saarlouis und Schmelz gab es in diesem Jahr fünf Standorte. Pro Jahr kostet die Sommerschule etwa 60000 Euro. hth

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