Freitags ist der Direktor da

Reden. "Man guckt, was man hat. Und man beschreibt ein Ziel, wo man hin will." So hat auch Delf Slotta vor einem Jahr seine neue Aufgabe an der Spitze des Instituts für Landeskunde im Saarland (Iflis) mit Sitz im Redener Zechenhaus angepackt

 Seit einem Jahr ist Delf Slotta nun schon Direktor des Instituts für Landeskunde mit Sitz im Redener Zechenhaus. Foto: Willi Hiegel

Seit einem Jahr ist Delf Slotta nun schon Direktor des Instituts für Landeskunde mit Sitz im Redener Zechenhaus. Foto: Willi Hiegel

Reden. "Man guckt, was man hat. Und man beschreibt ein Ziel, wo man hin will." So hat auch Delf Slotta vor einem Jahr seine neue Aufgabe an der Spitze des Instituts für Landeskunde im Saarland (Iflis) mit Sitz im Redener Zechenhaus angepackt. Und wo steht er jetzt? Zunächst mal mitten in der kontinuierlichen Kernarbeit: "Wir verstehen uns als Drehscheibe für das Thema Landeskunde. Wollen eine Bühne bieten, wo Leute ihre Interessen einbringen können. Wollen Partner pflegen und zusammenbringen, die zusammen was auf die Beine stellen können", sagt Slotta im Gespräch mit unserer Zeitung in seinem Redener Büro. An einem festen Tag in der Woche ist der diplomierte Geograf und Industriekultur-Experte da. Denn seine Rahmenbedingungen haben sich in den letzten zwölf Monaten schon verändert.Slotta - inzwischen Regierungsdirektor - hat jetzt beim Wirtschaftsministerium angedockt als Leiter der Stabsstelle Lenkungskreis Bergbauflächen. Im Dezember wurde er zudem von der Ministerpräsidentin in die Organisation für die Bergbau-Geschichts-Schau im Herbst 2012 eingebunden. Slottas Zeit als offizieller Netzwerker bei der Industriekultur Saar ist vorbei. Die Aufgabe als Manager des Zechenhauses hat er an Heribert Maurer weitergegeben.

Den Direktoren-Posten beim Iflis angenommen zu haben und weiter auszufüllen, stellt Slotta nicht in Frage: "Das ist eine Herzensangelegenheit." Viel Arbeit zwar, aber es gebe auch viel zurück: "Die Aufgabe ist ein schönes Additiv zu dem, was ich sonst so mache, hat dabei auch Berührungspunkte mit dem Lenkungskreis. Und außerdem bleibe ich so dem Standort verbunden und kann mich einbringen."

Da der Direktor eben nur einen Tag die Woche da ist (immer am Freitag), organisiert sich das Iflis mehr als Team - klein, aber motiviert. Slotta: "Unser Fünfer-Team funktioniert. Da wird aber auch diskutiert. Da können schon mal Fetzchen fliegen." Manches seiner Ziele bei Amtsantritt nennt Slotta auch ein Jahr danach immer noch gültig: Etwa wissenschaftlichen Anspruch zu bewahren, aber auch populärer zu werden, auf die Leute zuzugehen. Kooperationsprojekte zu suchen. Mehr Veranstaltungen und mehr Publikationen mit aktuellen Bezügen hinzukriegen. Die Netzpräsenz zu optimieren. Dabei gilt auch: Bewusst Öffentlichkeit suchen: "Wenn wir ein Buch präsentieren, sollten wir das öffentlichkeitswirksam tun."

Auch die Institutsbibliothek bräuchte "einen neuen Anschub", schiebt Slotta nach. Hintergrund: Die Stelle der Bibliothekarin für die gemeinsam mit dem Landesdenkmalamt unterhaltene öffentliche Bibliothek mit Lesesaal im Zechenhaus sei immer noch nicht wiederbesetzt.

Und dann ist da "Strukturarbeit" zu leisten, wie Slotta es ausdrückt. Das Institut muss sein finanzielles Überleben sichern: "Wir müssen die institutionelle Förderung trotz Sparzwang des Landes verteidigen." Auf 60 000 Euro beziffert sich dieser jährliche Landeszuschuss. Die Nähe zu einem Ministerium ("vom Wirtschaftsministerium werden wir gut unterstützt") mag man da wohl auch als Verein nicht ablehnen.

Ablesbaren Erfolg beweist nach einem Jahr der Blick auf die Mitgliederzahl. Waren es beim Amtsantritt Slottas gerade einmal 50, so ist die Zahl nach Iflis-Angaben auf jetzt 175 hochgeschnellt.

Stichwort

Das Institut für Landeskunde im Saarland (Iflis) wurde 1959 gegründet und war zunächst eine nachgeordnete Behörde des Kultusministeriums. Seit 2005 ist das Institut als Verein organisiert. Aufgabe des Instituts ist es, die Landes- und Volkskunde des Saarlandes und der Nachbarregionen zu erforschen und zu dokumentieren. (Quelle: Iflis-Flyer). red

iflis.de

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