Freistil-Festival 2022 des Netzwerks freie Szene Saar vom 22. bis 30. Oktober Das Freistil-Festival öffnet die Wundertüte

Die freie Szene des Saarlandes präsentiert sich vom 22. bis 30. Oktober beim 2. Freistil-Festival in der Erzhalle der Völklinger Hütte. Schauspieler und Tänzerinnen, Musiker und Performerinnen, Kindertheaterspieler und Sängerinnen, die ganze Bandbreite der (freien) Kultur wird man neun Tage lang erleben können.

 Kostprobe vom Kultur-Menü: Katharina Bihler und Klaus Harth (Live-Zeichnung) gewährten einen ersten Einblick in die neue Produktion „August in Streifen“, in der sich das Kollektiv My Wife mit den Bildern des saarländischen Künstlers August Clüsserath beschäftigt.

Kostprobe vom Kultur-Menü: Katharina Bihler und Klaus Harth (Live-Zeichnung) gewährten einen ersten Einblick in die neue Produktion „August in Streifen“, in der sich das Kollektiv My Wife mit den Bildern des saarländischen Künstlers August Clüsserath beschäftigt.

Foto: Iris Maria Maurer

Die freie Szene öffnet eine Wundertüte. Und die ist in diesem Jahr sogar noch üppiger gefüllt als 2021. Das Freistil-Festival, sozusagen die Leistungsschau der freien Künstlerinnen und Künstler im Land, ist in seiner zweiten Ausgabe eine kunterbunte Überraschungsbox mit Tanz, Theater, Musik, Kunst, Performance und allerlei Zwischenformen.

80 Künstlerinnen und Künstler sind dabei, 30 Produktionen gibt es in neun Tagen zu sehen. Ein gutes Drittel mehr als beim ersten Festival im letzten Jahr. Der Etat ist um 30 000 Euro auf 93 000 Euro gewachsen, finanziert von Kultusministerium und Sponsoren.

So erzählte es am Dienstag das Organisationsteam bei einer Pressekonferenz im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Dort, in der reizvoll vielseitigen Erzhalle – neuerdings von einer riesigen Discokugel stimmungsvoll beleuchtet – , wird das Freistil-Festival wieder stattfinden. Dank der Unterstützung durch den Weltkulturerbe-Chef Ralf Beil. „Bezahlen könnten wir das nämlich nicht“, stellte Corinna Preisberg vom Netzwerk freie Szene klar.

So aber wird es ab Samstag, 20. Oktober, möglich sein, inmitten der beeindruckenden Industrieerbe-Kulisse, zum Beispiel eine Performance zu Bildern des saarländischen Künstlers August Clüsserath zu sehen („August in Streifen“). Oder eine bissige Holocaust-Komödie („Dschingis Cohn“). Oder eine fetzige Tanz-Performance von Kindern auf dem Dach der Erzhalle (Hütten Groove). Oder eine poetische Auseinandersetzung mit Industriekultur („In Situ“). Oder ein Theaterstück übers (Über)Leben („All das Schöne“). Oder oder oder. . .

Dabei werden wie schon im letzten Jahr an den meisten Tagen und Abenden mehrere Produktionen gezeigt. Ein mehrgängiges Kultur-Menü sozusagen. Zusätzlich gibt es immer wieder kleine Ereignisse, die unangekündigt „aufploppen“. Und eine interaktive Ausstellung über Völklingen, seine Menschen und ihre Eigenarten und Träume, die einige Netzwerk-Künstler seit Wochen in der Hüttenstadt gesammelt haben. Man könne den ganzen Tag „reinschnuppern“, sagt Mirka Borchardt vom Netzwerk bei der PK.

An den Sonntagen lohnt sich das „Reinschnuppern“ ganz besonders. Der 23. und der 30. Oktober sind nämlich Familientage. Da wird das Kultur-Füllhorn von morgens bis abends kräftig geschüttelt. Raus purzeln werden Kulturstücke in unterschiedlichsten Formaten und den vielseitigsten Ensembles. Vom Korso-op.Kollektiv bis zum jungen Theater Talomini, von Puppentheater für Kinder bis zum zeitgenössischen Tanzstück für Erwachsene.

Das Freistil-Festival knüpft dabei noch mehr als bereits im ersten Jahr zarte Bande in die Großregion und darüber hinaus. Es sind Gäste aus Lothringen und Luxemburg dabei, aber auch Theater aus Rheinland-Pfalz und vom Partner-Netzwerk in Mecklenburg-Vorpommern. „Was uns verbindet.?!“ ist die Leitfrage des Festivals 2022. Wenn man das Programm so betrachtet, kann die Antwort nur lauten: eine ganze Menge.

Im Alten Bahnhof Völklingen ist noch bis 21. Oktober ein Festivalbüro eingerichtet, das täglich von 15 bis 19 Uhr geöffnet ist. Unter anderem hier gibt es das ausführliche Programmheft des Festivals. Weitere Infos unter www.freistil-festival-saar.de

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