Freie Wähler fordern ein neues Verkehrssystem

Sulzbach. Hermann Kreis erinnert an den technischen Defekt eines voll beladenen Lkw am 18. August in der Sulzbacher City. Um die Mittagszeit riss bei einem 40-Tonner, der hinter der Eisenbahnunterführung am Bahnhof in den Fischbacher Weg wollte, die Kardanwelle. Etwa 150 Liter Hydraulik-Öl liefen aus. Feuerwehr und Polizei waren mehrere Stunden im Einsatz

Sulzbach. Hermann Kreis erinnert an den technischen Defekt eines voll beladenen Lkw am 18. August in der Sulzbacher City. Um die Mittagszeit riss bei einem 40-Tonner, der hinter der Eisenbahnunterführung am Bahnhof in den Fischbacher Weg wollte, die Kardanwelle. Etwa 150 Liter Hydraulik-Öl liefen aus. Feuerwehr und Polizei waren mehrere Stunden im Einsatz. Der Quierschieder Weg war in dieser Zeit gesperrt.

Polizei und Feuerwehr hätten bei brütender Hitze hier schnell und vorbildlich reagiert, lobt Kreis die Einsatzkräfte, stellt aber folgende Fragen: "Was macht ein voll beladener 40-Tonner mit Sand mitten in der Stadt? Wo kommen diese Lkw her. Und wo wollen sie hin?" Schon seit Jahren forderten die Freien Wähler Antworten auf diese Fragen. Bisher gebe es keine.

In der Straße An der Klinik, sagt Kreis, verzeichne man die größte Verkehrsbelastung im gesamten Stadtgebiet. Und diese werde noch um ein Vielfaches größer, wenn erst einmal das Einkaufszentrum auf dem Precismeca-Gelände am Quierschieder Weg eröffnet werde. Wenn dort die Ein- und Ausfahrt mit einer Ampel geregelt werde, dann, so prophezeit Kreis, komme es zu jeder Tageszeit zu größeren Staus im gesamten Stadtgebiet. Vor allen dann, wenn nicht endlich die Lastwagen aus der Innenstadt verbannt würden.

Die hätten auf dem Weg von der Sulzbachtalstraße Straße in Richtung Hühnerfeld dann vier Ampeln. Kreis: "Das Anfahren wird für die großen und schweren Fahrzeuge jedes Mal zu einer ungeheuren Belastungsprobe."

Aber auch in Hühnerfeld müsse die Ortsdurchfahrt überprüft werden. Seit Einführung der Maut habe der Lkw-Verkehr durch den Ort stark zugenommen. Die Erklärung dafür: Viele Lkw nehmen die Abkürzung über Quierschied, Hühnerfeld und Sulzbach, statt übers Autobahnkreuz Neunkirchen nach St. Ingbert oder ins Industriegebiet Neuweiler zu fahren. Bis zu 40 mautpflichtige Kilometer könnten die Fahrer so sparen - und damit jährlich mehrere Tausend Euro.

Die Zunahme des Lkw-Verkehrs im Stadtgebiet bestätigt eine SZ-Leserin, die in der Appoltstraße wohnt.

Sie berichtet: "Ich wohne hier seit 1976. Der Verkehr ist seither stetig gewachsen und damit auch der Lärm." Vor allem zwischen 5 und 7.30 Uhr sei es unerträglich.

Für Hermann Kreis steht fest: "Hier muss ein neues Verkehrssystem für das ganze Stadtgebiet her. Insellösungen für Hühnerfeld oder die Gruben- und Wiesenstraße in Altenwald nutzen nichts."

Zudem weist der Fraktionsgeschäftsführer darauf hin, dass die vielen Lastwagen die Straßen kaputtmachen und auch die Feinstaubbelastungen in die Höhe treiben.

Und schließlich fordert Hermann Kreis, dass endlich die Ergebnisse der Verkehrszählung aus dem September des vergangenen Jahres offengelegt werden.

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