Freie Wähler entschuldigen sich

Quierschied. Bei der Mitgliederversammlung seines Ortsvereins hatte der Fischbacher CDU-Vorsitzende Norbert Schmidt das Verhalten der Quierschieder Freien Wähler kritisiert. Sie vergifteten das politische Klima in der Gemeinde, hatte Schmidt unter anderem gesagt (wir berichteten). Jetzt kontern die Freien Wähler

Quierschied. Bei der Mitgliederversammlung seines Ortsvereins hatte der Fischbacher CDU-Vorsitzende Norbert Schmidt das Verhalten der Quierschieder Freien Wähler kritisiert. Sie vergifteten das politische Klima in der Gemeinde, hatte Schmidt unter anderem gesagt (wir berichteten). Jetzt kontern die Freien Wähler. Mit Blick auf die Kommunalwahl im Juni scheine der Fischbacher CDU-Vorsitzende die Nerven zu verlieren, erklären der Vorsitzende Klaus-Dieter Nemecz und seine Stellvertreter Gernot Abrahams (Foto: ll) und Erich Prinz: "Wir treten an, um ausschließlich die Interessen der Bürger von Quierschied, Fischbach-Camphausen und Göttelborn besser zu vertreten."

Dazu gehöre es, Fehlentscheidungen der CDU-Mehrheitsfraktion im Gemeinderat und die Verschuldung der Gemeinde unter den Bürgermeistern Klaus Meiser und Otwin Zimmer aufzuzeigen. Diese Politik habe Quierschied an den Rand des Ruins geführt. "Weil wir mit dem Bürgerbegehren den Abriss des Rathauses verhindert haben, liegen wohl die Nerven bei der CDU blank", vermutet Abrahams. Er, Nemecz und Prinz betonen aber auch, dass sie sich für die Wortwahl bei der Kritik und speziell für das Wort "Amoklauf" entschuldigen. "Dieser Begriff kann zu Missverständnissen führen, die nicht gewollt sind", so Nemecz. Allerdings habe auch die jüngste Entscheidung der CDU-Mehrheitsfraktion für die Ansiedlung des Rewe-Marktes die Freien Wähler in ihrer Meinung bestätigt, dass die CDU nicht mehr die Interessen der Gemeinde vertritt. Insbesondere seien in diesem Zusammenhang auch der Wert und die Nutzung des Postgebäudes von großer Bedeutung. Bei der von Rewe geplanten Anzahl und Dichte der Stellplätze werde das Gebäude im Wert gemindert. Da das Haus im Eigentum des Abwasserwerkes und dieses von den Gebühren der Bürger bezahlt worden sei, sei diese Wertminderung von Bedeutung. Die Freien Wähler erinnern daran, dass das Postgebäude 1997 für 352 000 Euro erworben wurde. Laut Prinz steht das komplette Obergeschoss leer. Vor drei Jahren habe die Gemeinde dem Mieter gekündigt. Dadurch seien zum Nachteil der Gebührenzahler Einnahmeausfälle entstanden. Durch die Planungen von Rewe kämen weitere Einnahmeausfälle auf das Abwasserwerk zu. Die Freien Wähler wollen wissen, ob die Deutsche Post zukünftig ihr Brief-Verteilzentrum weiterbetreiben oder als Mieter ausfallen wird. Das Abwasserwerk stecke tief in den roten Zahlen, merkt Abrahams an. Für die Verluste wolle aber die CDU nicht geradestehen. So habe sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung die von der Werkleitung vorgeschlagesne leichte Gebührenerhöhung abgelehnt. ll

"Weil wir mit dem Bürgerbegehren den Abriss des Rathauses verhindert haben, liegen wohl die Nerven bei der CDU blank."

Gernot Abrahams

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