Freie Sicht auf die Sanddünen

Kirkel. "Auf einem Grundstück des Geländes, auf dem bereits seit Jahren der Bau eines Dorfzentrums geplant ist, lagert nun schon im dritten Jahr eine nicht unerhebliche Menge Sand", schreibt uns der Leser Arno Homberg. Dies sehe nicht nur hässlich aus, sondern stelle auch eine Belästigung für die Anrainer dar

 Viele Anwohner spotten über die Kirkeler Sanddüne, die sich mitten im Dorf ausbreitet. Sie gehört zu dem Grundstück, auf dem das so genannte Dorfzentrum errichtet werden soll. Foto: Thorsten Wolf

Viele Anwohner spotten über die Kirkeler Sanddüne, die sich mitten im Dorf ausbreitet. Sie gehört zu dem Grundstück, auf dem das so genannte Dorfzentrum errichtet werden soll. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel. "Auf einem Grundstück des Geländes, auf dem bereits seit Jahren der Bau eines Dorfzentrums geplant ist, lagert nun schon im dritten Jahr eine nicht unerhebliche Menge Sand", schreibt uns der Leser Arno Homberg. Dies sehe nicht nur hässlich aus, sondern stelle auch eine Belästigung für die Anrainer dar. "Insbesondere in der jetzigen Jahreszeit und dem trockenen Wetter, das in den letzten Tagen und Wochen vorherrschte", so Homberg weiter. Und er fügt hinzu: "Vielleicht hat ja auch die politische Gemeinde Interesse daran, dass dieser Schandfleck schnellstens verschwindet." Mehrere Interventionen, schriftlich oder auch mündlich bei der Firma Boesen-Bau in Kirkel-Neuhäusel, hätten nicht gefruchtet. Für den Leser Arno Homberg ist dies eine "mittlerweile lachhafte Hinhaltetaktik." Nun sei, so Homberg, ein anderer Investor auf den Plan getreten, die Care Business & First-Class Seniorenresidenzen GmbH in Warendorf. Eine Rückfrage bei dem Verantwortlichen ergab, so Homberg wörtlich: "Ende dieses Jahres wird es nun endgültig los gehen. Wir sollten uns ein wenig gedulden und werden uns dann wundern, was hier alles entstehen wird." Wundern, so Leser Arno Homberg, würde ihn gar nichts mehr, zumal nach seiner Information die Grundstückeigentümerfrage noch immer nicht geklärt sei. Es seien zwar Kaufverträge abgeschlossen, die jedoch noch nicht vollzogen sind. seien. "Wie kann man dann ruhigen Gewissens einen Termin für den Baubeginn bekannt geben? Werden wir denn alle nur für blöd gehalten?" Auch andere Leser unserer Zeitung spotteten, sie bräuchten jetzt gar nicht mehr an einen Strand zu fahren, sie hätten genug Sand vor der Tür. Nachfragen bei der Gemeinde ergaben auch für unsere Zeitung nicht viel Neues: Die Bauanträge seien von Seiten des Gemeinderates allesamt schon vor längerer Zeit genehmigt worden, was nun laufe, sei eine privatwirtschaftliche Angelegenheit. Und so riefen wir gestern den Kirkeler Bauunternehmer Dietmar Bösen an, der auch sofort Auskunft gab. Er bestätigte, dass er nicht mehr Besitzer des Grundstücks sei, sondern es an den westfälischen Unternehmer Karl Heinz Weidemann verkauft habe. "Notariell", wie Bösen betont, "denn ich warte noch aufs Geld." Gebaut soll dort aber werden, "und zwar so, wie es ursprünglich geplant war: oben die Seniorenplätze, unten Geschäfte und der versprochene Wasgau-Markt." Obwohl Bösen aus der Sache jetzt "raus" ist, liege ihm das Dorfzentrum dennoch am Herzen: "Ich habe mich elf Jahre mit diesem Projekt beschäftigt. Ich wünsche mir wirklich, dass für Kirkel dabei ein schönes Dorfzentrum entsteht." Der Unternehmer Weidemann wird nun außer Eigentümer auch als Bauherr und Betreiber dort tätig sein. Mit dem Baubeginn rechnet Bösen im September. Warum? "Weil die Verträge mit Wasgau dieses Zeitlimit vorgeben."

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