Frauenärzte diskutieren neue Testverfahren zur Krebs-Prävention

Saarbrücken. Der Kampf gegen den Gebärmutterhalskrebs war einer der Schwerpunkte beim 32. Saarländischen Gynäkologen-Tag in der Saarbrücker Congresshalle. Rund 200 Mediziner nahmen an der Fortbildung des Berufsverbands der Gynäkologen im Saarland teil. 1600 Frauen sterben pro Jahr in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs

Saarbrücken. Der Kampf gegen den Gebärmutterhalskrebs war einer der Schwerpunkte beim 32. Saarländischen Gynäkologen-Tag in der Saarbrücker Congresshalle. Rund 200 Mediziner nahmen an der Fortbildung des Berufsverbands der Gynäkologen im Saarland teil.1600 Frauen sterben pro Jahr in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. Er wird in der Regel durch den humanen Papillom-Virus (HPV) ausgelöst. Die Zahl der Todesfälle könnte allerdings geringer sein, gingen mehr Frauen zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung - das tun derzeit nur etwa 50 Prozent. In drei Jahren werden jedoch immerhin 80 Prozent der Frauen untersucht. Grundlage ist der so genannte Pap-Test, bei dem die Schleimhaut nach Krebszellen und deren Vorläufern untersucht wird.

Allerdings gibt es ein zweites Test-Verfahren, über dessen Einführung und die Ablösung des Pap-Testes zur Zeit kontrovers diskutiert wird. Dieser so genannte HPV-Test sucht nach Viren. Das Problem ist jedoch, das nur ein geringer Teil der Frauen, die den Virus in sich tragen, wirklich Krebs bekommen. Man würde viele Frauen unnötig verunsichern. Außerdem würden viele Frauen vorsorglich behandelt werden, obwohl es gar nicht nötig wäre, so Referent und Vorsitzender des Bundesverbandes für Zytologen, Dr. Bodo Jordan.

Da der HPV-Test auch ohne einen Gynäkologen - im Selbst-Test - möglich wäre, sieht der Gynäkologen-Verband eine Gefahr für die Betreuung der Patientinnen. Die jährliche Vorsorge sei mehr als nur ein Krebsabstrich. Häufig würden andere Krankheiten oder Verhütungsfragen angesprochen, so der Vorsitzende, Dr. Percy Brandner. mwi

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