Frauen sind froh über ihre flexible Firma

Quierschied. Andere Männer gehen in ihrer Freizeit gern mal auf den Tennisplatz, in die Sauna oder ins Fußballstadion. Und Werner Kopp? Der braucht das nicht. Solange es um ihn herum den Käse und die variationsreichen Möglichkeiten der Käse-Veredelung gibt, taucht er tief ein in sein kulinarisches Metier

Quierschied. Andere Männer gehen in ihrer Freizeit gern mal auf den Tennisplatz, in die Sauna oder ins Fußballstadion. Und Werner Kopp? Der braucht das nicht. Solange es um ihn herum den Käse und die variationsreichen Möglichkeiten der Käse-Veredelung gibt, taucht er tief ein in sein kulinarisches Metier.

Werner Kopp (65) ist der Senior-Chef des Unternehmens Käse Kopp in Quierschied, einer Firma, die man wohl kaum mehr vorzustellen braucht. Kopps Produkte sind nämlich in vielen Lebensmittelmärkten erhältlich - Antipasti, Tapas, Bio-Appetithäppchen, mit Oliven, Champignons, Paprika - alles da. Seit einigen Jahren sind auch Sohn Thomas nebst Ehefrau Sandra mit im Betrieb und tun ihr Bestes.

Und weil sie das tun, ist jetzt die Quierschieder Firma ausgezeichnet worden. Sie erhielt - gleich nach einer Neunkircher Apotheke - den zweiten Preis im Wettbewerb um den "Goldenen Löwen" für familienfreundliche Unternehmen, den die Mittelstandsvereinigung (MIT) der CDU Saar landesweit ausgeschrieben hatte.

150 Bewerber gab's, sagt Junior-Chef Thomas Kopp und freut sich über 1500 Euro, die für den Zweitplatzierten ausgelobt und vergeben wurden. Das Geld jedoch will die Familie Kopp nicht etwa für sich behalten, sondern noch 500 Euro drauflegen und dann spenden - zugunsten notleidender Familien in der Großgemeinde.

Wobei wir so schon beim sozialen Selbstverständnis des Quierschieder Unternehmens sind. Denn dieses funktioniert auch deshalb so gut, weil es Familienfreundlichkeit nicht nur lobt, sondern praktiziert. Knapp 50 Frauen hat Käse Kopp beschäftigt, und viele von ihnen sind angewiesen auf flexible Arbeitszeiten. Ihr Arbeitgeber geht darauf ein und freut sich umgekehrt auch, dass die Frauen vor Feiertagen, also bei gewaltiger Auftragslage, bereit sind, länger zu arbeiten als sonst. "Dann gibt's auch mal ein Stück Lyoner", sagt der Senior-Chef, der offenbar sehr gut weiß, dass solch ein Personal unbezahlbar ist.

Und so kommt's, dass in der Produktion eine durchweg heitere Stimmung herrscht. Überdies, sagt Werner Kopp, habe er für seine Angestellten vor der Tür einen eigenen Parkplatz anlegen lassen.

Zum guten Schluss erzählt er noch ein wenig von seinem Werdegang. Bei Asko in Saarbrücken hat er gelernt, später Käse verkauft und dann umgesattelt auf Feinkost. Und offenbar hat er immer den richtigen Riecher gehabt für das, was bei den Kunden gefragt ist. Man kann also sicher sein, dass Vater und Sohn auch morgen noch was ganz Neues für den Gaumen einfallen wird.

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