Frauen fordern 50-Prozent-Anteil auf Parteilisten

Saarbrücken. Im Bundestag sind 33 Prozent der Abgeordneten Frauen, im saarländischen Landtag 35 Prozent. In vielen kommunalen Gremien ist die Quote geringer. "Wir sind der Meinung, das ist zu wenig", erklären der Landesverband des Deutschen Juristinnen-Bundes, der saarländische Frauenrat und das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken

Saarbrücken. Im Bundestag sind 33 Prozent der Abgeordneten Frauen, im saarländischen Landtag 35 Prozent. In vielen kommunalen Gremien ist die Quote geringer. "Wir sind der Meinung, das ist zu wenig", erklären der Landesverband des Deutschen Juristinnen-Bundes, der saarländische Frauenrat und das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken. Eine Podiumsdiskussion war Auftakt einer Initiative, die eine gesetzliche Quote von 50 Prozent durchsetzen soll.Als Vorbild des Vorstoßes der Frauenverbände dient das französische Parité-Gesetz von 2001. Danach müssen auf den Kandidatenlisten Frauen und Männer gleichberechtigt aufgestellt werden. "Und zwar nach dem Reißverschlusssystem", erklärte Sabine Kräuter-Stockton, Landesvorsitzende des Juristinnen-Bundes. Listen, die das nicht berücksichtigen, werden in Frankreich zur Wahl nicht zugelassen. "Es geht um festgefahrene Strukturen, die verhindern, dass Frauen gleichberechtigt behandelt werden", sagte Silke Laskowski, Professorin für Öffentliches Recht an der Universität Kassel. Sie sprach von einem Eingriff in die Grundrechte der Frau. Die Chancengleichheit sei bis heute nicht hergestellt, obwohl sie im Grundgesetz verankert sei.

Die Politikerinnen im Podium - Dagmar Heib (CDU), Margriet Zieder-Ripplinger (SPD), Simone Peter (Grüne) und Barbara Spaniol (Linke) - begrüßten den Vorstoß der Frauenverbände. Lediglich Jasmin Maurer (Piraten) lehnte zunächst eine gesetzliche Frauenquote ab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort