Frau Contrabass faszinierte mit Stimme und Groove

Illingen · Am Freitag wurde das Illinger Rathaus zum Jazzclub. „Die Illinger Jazzlounge“ gastierte im Festsaal und brachte das Duo „Frau Contrabass“ mit.

Die beiden Künstler stellten im Rahmen ihres letzten Konzert für dieses Jahr auch ihr neues Album "Comes love" vor.

"Unsere Musik ist minimalistisch. Uns geht es vor allem darum, mit den Songs Emotionen zu vermitteln", fasst Hanns Höhn das künstlerische Konzept der beiden Ausnahmekünstler zusammen. Höhn schafft es mit seinem Kontrabass, den er mal zupft, mal schlägt und auch mal mal als Schlaginstrument benutzt, eine instrumentale Bandbreite zu erreichen, für die sonst eine ganze Band nötig wäre. Und harmoniert derart gekonnt mit Sängerin Katharina Debus, dass man den Eindruck bekommen könnte, die beiden würden nie was anderes machen. Debus geht dabei ständig an die Grenzen des stimmlich Möglichen. Sie schreit ins Mikrofon, sie säuselt, wispert, scatet. Jede ihrer Bewegungen passt sich bedingungsloses dem Rhythmus an. Auf der Bühne präsentieren "Frau Contrabass", die mittlerweile seit zehn Jahren zusammenarbeiten, bekannte Coversongs wie Aretha Franklins "This could be the start of something big" oder Stevie Wonders "All i do". Welche sie aber in einer ganz eigenen, unnachahmlich groovigen Art neu inszenieren. Den Song "Fever" spielt Höhn dabei gar im Sitzen, ohne auch nur eine Sekunde seinen Klangkörper aus der Hand zu legen.

Die Musik des Duos beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Thema Liebe. "Man kann sich gegen alles irgendwie schützen, aber wenn die Liebe anklopft, wird man einfach überrollt", erklärt Debus treffend, warum es gerade diese Emotion ist, die Künstler aller Art immer wieder fasziniert.

Ihre Songs handeln nicht nur von den positiven Aspekten, sondern auch von den Schattenseiten des Gefühls. In Udo Lindenbergs "Ich lieb dich überhaupt nicht mehr" beispielsweise fängt das Duo den Schmerz so geschickt ein, dass kaum ein Auge trocken bleibt. Lustiger spielen die beiden zum Ende hin "Toxic" von Britney Spears, welches mit feinsinniger Ironie gewürzt einfach Spass macht.

"Ich freue mich total, dass Frau Contrabass zum zweiten Mal hier war. Im Publikum konnte man gut erkennen, wie sehr jeder Anwesende von der Stimme und dem Spiel fasziniert war", war Elfi Kleiß, die Moderatorin der Veranstaltung, mehr als zufrieden mit dem Auftritt der Jazzmusiker. Oder um es mit den Worten von Debus in Berlinerisch zu sagen: "Das war doch mal 'ne dufte Sache."

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