Püttlingen. "Unsere Frontfrau heißt nun mal so, und wir vier Männer sind es." Den Bandnamen hatte Schlagzeuger Harald Rech mit einem Augenzwinkern und mit einer großen Portion Selbstironie schnell erklärt. Auch die Musik, mit der "Die Schoenen" um Sängerin Anne Schoenen das Püttlinger Publikum in ihren Bann ziehen wollten, kann man schnell erklären: deutsche und französische Chansons, diesmal aus ihrem aktuellen Programm "Ganz schoen fraiche", gespickt mit sämtlichen Stileinflüssen von Jazz bis Samba. Die Plätze des Open-Air-Geländes hinter dem historischen Püttlinger Bahnhof waren fast restlos besetzt, bei hochsommerlichen Temperaturen machte das Lauschen von leicht-beschwingten Chansons gleich noch mehr Lust auf Urlaub. Viele Klassiker hatte Anne Schoenen im Gepäck, besonders beim Song "Padam, Padam" von Edith Piaf traf sie mit ihrer ausdrucksvollen Stimme genau ins Schwarze. Die deutschen Stücke des Abends, alle selbst geschrieben von Schlagzeuger Harald Rech, überzeugten neben den sanften Melodien mit tiefsinnigen Inhalten. So warnte die Künstlerin in ihrer Begrüßungsansprache vor dem Inhalt des ersten Titels "Vorwort", er sei eine kleine, freche Herausforderung ("Und am Ende vom Lied halten Sie's nicht mehr aus - vielen Dank im Voraus für den freundlichen Applaus"). Die Schoenen, die es bereits seit zwölf Jahren gibt, damals allerdings noch in Form eines Duos, haben sich inzwischen zu einem Quintett erweitert. Nach Püttlingen brachten sie größtenteils akustische Instrumente mit und schufen so mit Hilfe von Konzertgitarre und Kontrabass sowie einiger Soloeinlagen des Akkordeons eine fast zauberhafte Stimmung. Auch die größte Befürchtung von Anne Schoenen bewahrheitete sich in Püttlingen nicht: "Ich hatte hier eigentlich mit einem fürchterlichen Unwetter gerechnet, wir sind berühmt für schlechtes Wetter." swe