Französinnen im Wald verirrt – Völklinger Polizei sucht mit

Großrosseln · Die deutsche und die französische Polizei haben bei einer Suche nach drei Mädchen kooperiert. Die Kinder aus Lothringen meldeten den Gendarmen, dass sie sich im Wald verirrt hatten, nachdem sie ein fremder Mann verfolgt habe. Mit einem Großaufgebot an Beamten, Feuerwehrleuten, Diensthunden und Jägern zogen beide Seiten los, um die Kleinen zu finden.

In den frühen Abendstunden am Dienstag ist es im Grenzbereich Großrosseln, Naßweiler, St. Nikolaus, Karlsbrunn und Frankreich zu einem größeren grenzüberschreitenden Polizeieinsatz gekommen. Anlass war der Notruf eines französischen Kindes, der gegen 18 Uhr bei der Police Nationale in Freyming-Merlebach eingegangen ist.

Das Mädchen meldete, dass ein fremder Mann es und zwei weitere Kinder - alles französische Mädchen im Alter von elf, zwölf und 13 Jahren - in Lothringen verfolgt habe, bis sie in einen grenznahen Wald flüchten konnten. Dort hätten sie sich aber verirrt, so die Polizei in ihrer Pressemitteilung.

Auch Jäger suchen mit

Da die Gendarme nicht abschätzen konnten, in welchem Land die Kinder sich gerade befanden, verständigten sie auch die Völklinger Polizei. Sofort rückten beide Seiten bei einsetzender Dämmerung zusammen mit Feuerwehrleuten und Diensthunden zur Suche aus. Auch einige Jäger, die sich in dem Wald bei Karlsbrunn gerade auf der Jagd befanden, beteiligten sich unter Anleitung der deutschen Polizei.

Verängstigt auf dem Hochsitz

Schließlich konnte ein Jäger aus Emmersweiler die drei Mädchen finden, die sich inzwischen auf einem Hochsitz versteckt hatten und sehr verängstigt waren. Der 57-Jährige verständigte die Beamten und brachte die Kleinen gleich zur Grenze, wo schon die erleichterten Eltern auf die Kinder warteten.

Zu dem unbekannten Mann, der die Mädchen verfolgt habe, kann die Polizei noch keine Angaben machen. Die Gendarmen haben die Ermittlungen aufgenommen.

Zum Thema:

HintergrundDer umgehende grenzübergreifende und letztlich zeitnah zum Erfolg führende Polizeieinsatz war erst durch den so genannten Prümer Vertrag möglich geworden. Dieser wurde im Jahr 2005 im rheinland-pfälzischen Prüm, unter anderem zwischen den Ländern Frankreich und Deutschland, abgeschlossen.Dieses Vertragswerk ermächtigt bei Vorliegen einer gegenwärtigen Gefahr für Leib oder Leben die Beamten der Vertragsstaaten zur sofortigen gegenseitigen Unterstützung. red

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