Franziskanerinnen lösen Konvent in Saarlouis auf

Saarlouis · Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen haben ihren Konvent in Saarlouis nach fast 137 Jahren aufgelöst - zwei Schwestern bleiben weiterhin im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth tätig

Saarlouis. Im Gottesdienst und der anschließenden Feier in der Aula des Klinikums klang eine gehörige Portion Wehmut mit; denn nach fast 137 Jahren lösen die Waldbreitbacher Franziskanerinnen ihren Konvent in Saarlouis auf. Damit geht für das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth eine Epoche zu Ende, wie es der Ärztliche Direktor, Dr. Michael Kunz, in seiner Ansprache so treffend formulierte, denn mit dem Weggang der Schwestern "verlieren wir ein zentrales Element unseres Kliniklebens". Während zehn Ordensschwestern Saarlouis endgültig verlassen, bleiben zwei ihrer Mitschwestern zumindest weiterhin in der Klinik tätig: Schwester M. Esther Rivinius als Krankenhausoberin und Schwester M. Josaphat, die auch in Zukunft die EKGs schreiben wird.Es war der 11. Mai 1875, als die ersten drei Schwestern aus Waldbreitbach nach Saarlouis kamen. Die Schwestern arbeiteten zunächst in der ambulanten Krankenpflege und gestalteten und prägten dann ab 1902 die Klinik, die heute als Marienhaus Klinikum St. Elisabeth einen ausgezeichneten Ruf genießt. Und Saarlouis war die letzte Filiale, die Mutter Rosa, die Gründerin der Gemeinschaft, selbst ins Leben rief. Deswegen dürfte der Ordensleitung auch der Schritt, den Konvent aufzulösen, nicht leicht gefallen sein.

Für diese Entscheidung gibt es, so führte es Generaloberin Schwester M. Basina Kloos in ihrer Ansprache aus, drei Gründe. Da ist zum einen die Überalterung der Gemeinschaft. Zum anderen hat die Ordensleitung beschlossen, an vier Standorten Lebensräume für die Versorgung der älteren Schwestern zu schaffen. Und drittens gehörten Wechsel und Wandel und damit auch Umzug und das sich Einlassen auf neue Lebenssituationen zum Ordensleben hinzu.

Die Sorge, dass durch den Weggang der Schwestern der christliche Geist verloren gehen könnte, teilt Schwester M. Basina nur bedingt. Sie "glaubt an die Autorität der Laien" und vertraut darauf, dass es in der Klinik viele Menschen gibt, die sich an christlichen Werten und dem christlichen Menschenbild orientieren und den Geist und die Intentionen der Ordensgemeinschaft und das Erbe Mutter Rosas lebendig halten. Das versprach in ihrer Rede auch Christa Garvert für die Geschäftsführung der Marienhaus GmbH. red/kü

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