Bildungsausschuss Fraktionen fordern Hilfe für Schulen

Saarbrücken · Landtags-Parteien sind sich einig: Regierung muss Lehrer umgehend entlasten.

 Klagen über Gewalt an Schulen und Beleidigungen gegenüber Lehrern, unter anderem an der Bruchwiesenschule (Foto) hatten in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt.

Klagen über Gewalt an Schulen und Beleidigungen gegenüber Lehrern, unter anderem an der Bruchwiesenschule (Foto) hatten in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt.

Foto: BeckerBredel

Der Bildungsausschuss des Saarländischen Landtags hat sich gestern mit der Situation an Schulen im Saarland beschäftigt. Klagen über Gewalt an Schulen und Beleidigungen gegenüber Lehrern hatten in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Alle vier Fraktionen des Landtags hatten jetzt dazu von der Landesregierung eine Stellungnahme gefordert: Wie viele Schulen sind betroffen? Und wie geht die Landesregierung mit den Hilferufen um?

Demnach habe sich die Landesregierung die Situation an den Schulen mehrfach angesehen und wolle nun die Problemfelder gezielt angehen. Konkret heißt das: Zusätzliches Personal für Klassenteilung, Beratung und Coaching der Lehrer vor Ort. An der Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken etwa wurde bereits die Aufnahmekapazität für Schüler begrenzt aber auch zusätzliches Personal eingestellt.

Barbara Spaniol, bildungspolitische Sprecherin der Linken, forderte, dass den Schulen umfassend und schnell geholfen werden soll: „Saarlandweit gibt es Schulen mit Problemen. Diese benötigen ein Sofort-Hilfeprogramm gegen die Missstände.“ Der gleichen Ansicht ist Frank Wagner (CDU), Vorsitzender des Bildungsausschusses: „Wir müssen schnell reagieren, nicht erst im nächsten Haushaltsjahr.“ Im Fokus der Diskussion standen auch jene Kinder mit emotionalen oder sozialen Störungen. „Auch hier müssen wir Konzepte schaffen, um die Lehrer zu entlasten“, sagte Wagner.

Viele der sozialen Probleme an Schulen seien nicht alleine durch schulische Maßnahmen zu lösen, so Jürgen Renner, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Was wir wirklich brauchen, ist eine Kooperation zwischen Schule, Jugendhilfe und Sozialarbeit und ein Coaching-Angebot für Lehrer“, sagte er.

Die AfD war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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