Fotos zeigen Welt der Migranten

Marpingen. Eine Bettlerin, zusammengekauert am Fuße einer Treppe. Eine junge Frau, die mit großen Augen dem Betrachter herausfordernd entgegenblickt. Und eine Gruppe Jugendlicher, bunt zusammengewürfelt und trotzdem einig. Das zeigen die Siegerfotos, die im Rahmen der Wanderausstellung "anders-cool!" in der Gesamtschule Marpingen gekürt wurden

 Bei einer Diskussion ging es um Ideen zu "Deutschland als Einwandererstaat". Foto: Sick

Bei einer Diskussion ging es um Ideen zu "Deutschland als Einwandererstaat". Foto: Sick

Marpingen. Eine Bettlerin, zusammengekauert am Fuße einer Treppe. Eine junge Frau, die mit großen Augen dem Betrachter herausfordernd entgegenblickt. Und eine Gruppe Jugendlicher, bunt zusammengewürfelt und trotzdem einig. Das zeigen die Siegerfotos, die im Rahmen der Wanderausstellung "anders-cool!" in der Gesamtschule Marpingen gekürt wurden. "Wir hatten rund 30 Einsendungen für unseren Fotowettbewerb, aus denen die Jury dann diese drei ausgewählt hat", erklärt Winfried Maurer vom Jugendmigrationsdienst des Caritasverbandes Schaumberg-Blies.Aufgerufen waren alle Hobbyfotografen zwischen zwölf und 27 Jahren. Sie sollten einen Beitrag zum Thema der Wanderausstellung, die sich um die Lebenssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund drehte, einsenden. Dabei galt es, die vorgegebenen Richtlinien "Fremde oder Freunde", "Fremdes ist spannend" oder "Anderssein bereichert" möglichst gut einzufangen. Eine fünfköpfige Jury aus Mitarbeitern des Jugendmigrationsdienstes und der Kompetenzagentur Verbund St. Wendel fällten dann ihr Urteil. "Die Entscheidung fiel uns nicht leicht" erklärt Jurymitglied Ralf Cloß. "Aber letztlich haben wir drei sehr ungleiche, aber trotzdem wirklich gute Bilder zu den Siegern küren können."

Das Bild der Bettlerin, eingesendet von Catharina Scharfschwerdt, wurde gewählt, weil es das Thema Armut sehr gut einfängt. Die Schwarz-Weiß-Aufnahme einer jungen Frau wurde als bestes Einzelporträt ausgesucht. Der Preis hierfür ging an Hanna Scherer. Die größte Resonanz aber bekam Ilja Herdts Foto mit dem Titel "Leute wie wir", das eine Gruppe Jugendlicher unterschiedlichster Herkunft zeigte. "Es ist cool und lässig und strahlt einfach Optimismus aus", erklärte Miriam Fingerhut von der Kompetenzagentur.

Im Anschluss an die Siegerauswahl des Fotowettbewerbs fand, ebenfalls anlässlich der Wanderausstellung, dann noch eine Podiumsdiskussion zum Thema "Deutschland als Einwandererstaat" statt. Unter der Leitung von SR-Moderator Stefan Daub diskutierten Neda Shytanova vom Caritasverband, Christina Herdt, selbst Auswanderin und heute praktizierende Rechtsanwältin, Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der saarländischen Unternehmensverbände, Willi Mayer, Referent für Migration im Diözesan-Caritasverband Trier, und Diplompsychologe Wolf Bernhard Emminghaus, Teamleiter Migration und Integration der DRK-Beratungsstelle Burbach, über das Thema Einwanderer. Dabei ging es unter anderem um die Integration von ausländischen Fachkräften, um die allgemeine Situation von Migranten und um die psychologischen Themen mit denen Einwanderer konfrontiert sind.

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