Fotos von Katastrophen und Hilfe

St. Wendel. Vor dem Eingang des St. Wendeler Wendelinusbades fallen den Besuchern zurzeit zwei große Playmobil-Männchen ins Auge. Das eine streckt eine Kelle in Höhe, so, als wollte es rufen: "Halt, nicht vorbeigehen! Kommen Sie doch in die Bilderausstellung des Technischen Hilfswerkes!" Wer dieser Einladung folgt, kann auf sieben Schautafeln die Geschichte des St

St. Wendel. Vor dem Eingang des St. Wendeler Wendelinusbades fallen den Besuchern zurzeit zwei große Playmobil-Männchen ins Auge. Das eine streckt eine Kelle in Höhe, so, als wollte es rufen: "Halt, nicht vorbeigehen! Kommen Sie doch in die Bilderausstellung des Technischen Hilfswerkes!" Wer dieser Einladung folgt, kann auf sieben Schautafeln die Geschichte des St. Wendeler THW-Ortsverbandes studieren. Er wurde im Jahre 1959 im Gasthaus "Zur Lindenau" gegründet und feiert nach ereignisreichen fünf Jahrzehnten 2009 sein 50-jähriges Jubiläum. Dazu ist eigens eine viele Seiten starke Festschrift erschienen. Die letzte Ausstellung des St. Wendeler Technischen Hilfswerkes liege zehn Jahre zurück und habe damals in der Kreissparkasse stattgefunden, sagte der Ortsbeauftragte Hans-Jürgen Lang bei der Eröffnung der neuen Ausstellung im Hallenbad. Sinn und Zweck der Schau sei es einerseits, der Öffentlichkeit die Aktivitäten des Hilfswerkes vor allem in Fotos zu zeigen. Andererseits solle damit soviel Werbung verbunden sein, dass sich der Helferschar weitere Frauen und Männer anschließen. Der St. Wendeler Ortsvorsteher Kurt Wiese erinnerte sich an seine ersten Kontakte zum THW. Als er vor Jahren Vorsitzender der St. Wendeler Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft gewesen sei, habe er zahlreiche THW-Helfer im Schwimmen geschult. Seither bestehe mit dem Ortsverband eine enge Freundschaft. "Wenn das THW jetzt 50 Jahre alt geworden ist, dann kann man von einer stolzen Bilanz sprechen. Solche Helfer sind in der Stadt St. Wendel gerne gesehen", schloss Kurt Wiese seine Ansprache. Von den ersten zehn Jahren seines Wirkens konnte das THW nur wenige Bilder auftreiben. Ab den 70er Jahren aber setzt eine sehr ausführliche bildliche Darstellung von seinen Hilfsaktionen auf den verschiedenen Tafeln ein. Dokumentiert ist zum Beispiel die Hilfe beim Unglück in der Schwerspatgrube in Eisen, wo im Jahre 1971 120 Meter unter Tage vier Bergleute ums Leben kamen. Einsätze in Russland und die Hilfstransporte nach Rumänien und die dort geleisteten Hilfen beweisen, dass oft sogar international gearbeitet wird. Auf dem Rundgang durch fünf Jahrzehnte gibt es aber noch viele andere Aktionen zu entdecken: der Einsatz beim Bruch einer Wasserleitung am Bostalsee, Bau und Abriss des Bosenbergturmes bei Urweiler, die Bühnenaufbauten für das St. Wendeler Stadtfest, das Aufgleisen von zwei Dreiachser-Eisenbahnwaggons am Dörrenbacher Bahnhof und die Hilfe bei schweren Verkehrsunfällen. Großformatige Fotos werden auch vom Einsatz bei der Brandkatastrophe im Jahre 2007 im St. Wendeler Industriegelände gezeigt. In unmittelbarer Nachbarschaft der THW-Unterkunft brannte damals eine Werkshalle ab. Hinzu kommen die großen und teils gemeinsamen Übungen mit anderen Hilfsorganisationen und viele Darstellungen von den Wettbewerben der THW-Jugend und von ihren Zeltlagern. 1991 belegte die St. Wendeler THW-Jugend beim Landeswettbewerb in Theley den zweiten Platz und wurde zwei Jahre später Landessieger beim gleichen Wettbewerb in St. Ingbert. Den größten Erfolg errang sie, als sie 1994 in Mühldorf in Bayern den ersten Platz unter allen deutschen Teams ergattern konnte. Bei freiem Eintritt ist die Ausstellung noch bis einschließlich Montag, 11. Mai, während den Öffnungszeiten des Wendelinusbades zu sehen. Noch einmal wird sie dann am Sonntag, 12. Juli, beim Tag der offenen Tür des Technischen Hilfswerkes in der Essener Straße gezeigt. Zu dieser Feier ist die Bevölkerung eingeladen, heißt es. Dagegen nehmen am Festakt zum 50-jährigen Bestehen am Samstag, 9. Mai, im Alsfassener Kulturzentrum nur geladene Gäste teil. Voraus geht um 17.30 Uhr eine heilige Messe in der St. Annenkirche. Die THW-Helfer werden mit ihrem Banner in die Kirche einziehen und während des Gottesdienstes die Lesungen und die Fürbitten übernehmen.

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