Foto: Bohrmann in AgenturbilderDer Spieß der Kompanie muss alle zusammenhalten

Hermann Otto Bohrmann, Oberstabsfeldwebel, war neun Jahre "Spieß" der Stabskompanie in Saarlouis. Jetzt hat ihn die Saarlandbrigade nach 33 Jahren Bundeswehr verabschiedet. Mit Bohrmann, Inhaber von zehn ausländischen Springerabzeichen, sprach SZ-Redakteur Johannes Werres. Herr Bohrmann, Kompaniefeldwebel war Ihre offizielle Funktion

 "Spieß" Hermann Otto Bohrmann. Foto: SZ/Bw

"Spieß" Hermann Otto Bohrmann. Foto: SZ/Bw

 "Spieß" Hermann Otto Bohrmann. Foto: SZ/Bw

"Spieß" Hermann Otto Bohrmann. Foto: SZ/Bw

Hermann Otto Bohrmann, Oberstabsfeldwebel, war neun Jahre "Spieß" der Stabskompanie in Saarlouis. Jetzt hat ihn die Saarlandbrigade nach 33 Jahren Bundeswehr verabschiedet. Mit Bohrmann, Inhaber von zehn ausländischen Springerabzeichen, sprach SZ-Redakteur Johannes Werres.Herr Bohrmann, Kompaniefeldwebel war Ihre offizielle Funktion. Spieß nennen das die Soldaten, oder "Mutter der Kompanie". Ist das ein bisschen beleidigend?Bohrmann: Überhaupt nicht. Ich höre das als ein Lob der Männer, das zeigt, dass sie den Kompaniefeldwebel anerkannt haben. Was macht ein Spieß? Woher kommt überhaupt der Begriff?Bohrmann: Meine Aufgabe lag vor allem in der Personalentwicklung in der Stabskompanie, in der soldatischen Ausbildung der Unteroffiziere. Der Begriff kommt aus der Zeit Friedrich des Großen im 18. Jahrhundert. Der Spieß war ein Wachoffizier, der mit einem kurzen Schwert hinter der Truppe herging, um sie zusammenzuhalten. Und als Spieß im Einsatz?Bohrmann: Die Arbeit ist eigentlich dieselbe. Wichtiger wird nur, die Stärken und Schwächen jedes einzelnen Soldaten zu kennen, um vorausschauend handeln zu können.Was macht einen guten Spieß aus?Bohrmann: Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, ein Gefühl für Kameradschaft. Der Kompaniefeldwebel muss ja alles zusammenhalten. Deswegen sollte er selbst in Haltung und Pflichterfüllung ein Vorbild sein. Sie haben als Kompaniefeldwebel jahrelang die Spenden-Sammlung für das Haus Sägemühle der Lebenshilfe organisiert.Bohrmann: Ja. Da war alles zu organisieren und abzurechnen. Da waren die Unteroffiziere zur Sammlung einzuteilen. In meiner Zeit legten wir jedes Jahr ein bisschen drauf, aus 10 000 Euro wurden so zuletzt 14 000 Euro. Es war schön, dass immer alle verfügbaren Unteroffiziere dabei waren, wenn die Bewohner von Haus Sägemühle zur Weihnachtsfeier oder zum Fußballspiel in die Kaserne kamen. Und jetzt? Mehr Zeit fürs Hobby Westernreiten?Bohrmann: Allerdings. Meine Frau und ich wollen eine Anlage für Westernreiten aufbauen, irgendwo im Saarland. Wir suchen noch das passende Grundstück. Die Konzepte sind fertig. Dazu gehört, auch therapeutisches Reiten anzubieten.

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