Fortschritt und Frust bei Nordsaar

Oberthal/Marpingen/Namborn. Es war die Saison eins nach dem Abstieg in die Saarlandliga. Neue Liga, neuer Trainer, neuer Spielmacher - die Handballer der HSG Nordsaar hatten einige Ziele: Die vielen Niederlagen der vergangenen Saison durch Siege ersetzen, das angeknackste Selbstvertrauen wieder stärken und konstanter spielen

 Holger Schneider zieht ab: Gegen Saarpfalz möchte sich Nordsaar mit einem Sieg von den Fans verabschieden.Foto: Horst Klos

Holger Schneider zieht ab: Gegen Saarpfalz möchte sich Nordsaar mit einem Sieg von den Fans verabschieden.Foto: Horst Klos

Oberthal/Marpingen/Namborn. Es war die Saison eins nach dem Abstieg in die Saarlandliga. Neue Liga, neuer Trainer, neuer Spielmacher - die Handballer der HSG Nordsaar hatten einige Ziele: Die vielen Niederlagen der vergangenen Saison durch Siege ersetzen, das angeknackste Selbstvertrauen wieder stärken und konstanter spielen. Nicht mehr der letzte, sondern ein oberer Tabellenplatz sollte her. Bereits vor dem letzten Saisonspiel gegen den VTZ Saarpfalz II am kommenden Samstag (20 Uhr in der Bliestalhalle Oberthal) ist das gelungen. Der dritte Tabellenplatz ist gesichert, 14 Siege haben die Nordsaarmänner bisher eingefahren, unter anderem sogar gegen den Meister HSG Völklingen. Die Saisonziele scheinen erreicht. Trotzdem weiß Trainer Manfred Wegmann nicht, wie zufrieden er sein kann: "Nach der vergangenen Saison hatte die Mannschaft nur noch sehr wenig Selbstvertrauen. Von der Warte her ist der dritte Platz auf jeden Fall zufriedenstellend. Andererseits haben wir einfach zu viele Spiele verloren." 13 Punkte hat die HSG in dieser Saison abgegeben - und das nicht nur wie zuletzt gegen die Spitzenmannschaften (25:27 gegen die HG Saarlouis II und 33:34 gegen Merchweiler). Hinzu kommt der Frust über die verpasste Chance, den zweiten Platz zu erkämpfen. "Wir hätten noch weiter oben stehen können, immerhin haben wir ja Völklingen geschlagen. Dass wir jetzt am Ende noch so knapp den zweiten Platz verpassen, das hätte einfach nicht passieren dürfen. Damit können wir nicht zufrieden sein", ärgert sich auch Spielführer Jan Böing. Der Grund für die Niederlagen war stets der gleiche, wie schon in der vergangenen Saison: Zu häufig gelingt es Nordsaar nicht, 60 Minuten am Stück konzentriert Handball zu spielen. Manchmal dauert der Durchhänger nur zehn Minuten, in anderen Spielen, wie bei der 33:34-Niederlage gegen Merchweiler, eine Halbzeit. Durch diese Unkonzentriertheiten und die daraus folgenden Fehler und Disziplinlosigkeiten hat die HSG einige Punkte verschenkt. Wegmann: "Jeder hat mal einen Hänger, aber uns passiert das zu oft. Ich wollte mehr Konstanz reinbringen. Das hat aber nicht immer geklappt." Andere Dinge konnte Wegmann hingegen gut verwirklichen. Vor allem die Arbeit an der Defensive hat sich ausgezahlt. Kompakter und aggressiver stehen die Nordsaarmänner in der Abwehr. Aber auch im Angriff haben sie Fortschritte gemacht. So gelang es den Handballern häufiger, ihre Chancen geduldig herauszuspielen. Doch Böing weiß, dass die Mannschaft in dieser Richtung noch Potenzial hat. Er grinst: "Ja, der Trainer muss schon noch versuchen, seine jungen Wilden mehr zu zügeln, dass wir, wenn's drauf ankommt, einen kühlen Kopf bewahren."

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