Forscher geht der Teufelsburg auf den Grund

Felsberg. "Wenige Burgen haben so prägnante Namen", sagte Joachim Zeune im neuen Dorfzentrum Felsberg vor Bürgermeister Thomas Burg, Denkmalschützer, Vertretern des Wirtschaftsministeriums und Bürgern. Richtig fasziniert ist der Burgenexperte aus dem Allgäu von der fantastischen Aussicht und den Bauphasen der Teufelsburg

 Die Teufelsburg zeigt imposante Dimensionen. Foto: Johannes A. Bodwing

Die Teufelsburg zeigt imposante Dimensionen. Foto: Johannes A. Bodwing

Felsberg. "Wenige Burgen haben so prägnante Namen", sagte Joachim Zeune im neuen Dorfzentrum Felsberg vor Bürgermeister Thomas Burg, Denkmalschützer, Vertretern des Wirtschaftsministeriums und Bürgern. Richtig fasziniert ist der Burgenexperte aus dem Allgäu von der fantastischen Aussicht und den Bauphasen der Teufelsburg. "Es geht hier um ein bedeutendes historisches Bauwerk", stellte er fest. Und das gelte es historisch korrekt in Stand zu setzen, um es für Besucher attraktiver zu machen. Dafür hat er ein Konzept entwickelt.

Nicht mehr alles ist original an dem seit 1964 ausgegrabenen und vielfach neu gemauerten Festungswerk. Doch Zeune und Mitarbeiter konnten anhand alter Fugen und Fotos bislang sechs historische Bauperioden abgrenzen. Die beginnen mit einem Kernbau um 1360 und enden etwa 1600 mit einem Großausbau.

Vormittelalterliche Spuren gebe es nicht. "Alles was wir sehen ist Mittelalter." Auch sei es keine Kampfburg gewesen. Die Teufelsburg habe vielmehr "ein weithin sichtbares Herrschaftssymbol" dargestellt. Viele Fragen sind offen: Lage des Hauptzuganges zur eigentlichen Burg, Standort der Burgkapelle, damalige Infrastruktur und auch die Stellung der Teufelsburg in saarländischer und mitteleuropäischer Burgenlandschaft. Zeune sieht in der Teufelsburg "sehr großes kulturtouristisches Potenzial" - mit ein Verdienst der Fördergemeinschaft. "Ohne deren Engagement gäb's die Burgruine nicht mehr", stellte er fest. Damit das weitergeht, überreichte die Volksbank Saar-West 1000 Euro dem Vorsitzenden Richard Zastrutzki.

Schon auf dem Weg zur Burg seien die Steinbrüche touristisch nutzbar, meint Zeune. Der imposante Panoramablick über das Saartal bis zum Schaumberg könne hoch oben im Bergfried zum Rundblick verbessert werden. Die Aufwertung des Burgmuseums hat Zeune in seiner Wunschliste ebenso wie die Versorgung mit Strom und Wasser, die Möglichkeit zur Beköstigung, einen Mittelalter-Spielplatz und nächtliche Beleuchtung. "Wir haben schon ziemlich präzise im Kopf, wo es lang gehen muss", deutete Zeune an. Doch erst müsse die Finanzierung geklärt werden, dann könne die behutsame Umsetzung über ein paar Jahre verteilt erfolgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort