"Folk-Disco ist nicht unsere Sache"

Homburg. Besser kann man ein von irischer Musik geprägtes Folkfestival wohl kaum auf der Landkarte positionieren: Schon zum wiederholten Mal war die Homburger Waldbühne satt-grüner Schauplatz des internationalen Folkfestivals - Irland ließ da auch farblich deutlich grüßen

Homburg. Besser kann man ein von irischer Musik geprägtes Folkfestival wohl kaum auf der Landkarte positionieren: Schon zum wiederholten Mal war die Homburger Waldbühne satt-grüner Schauplatz des internationalen Folkfestivals - Irland ließ da auch farblich deutlich grüßen. Vor dieser prächtigen - und leider viel zu selten genutzten - Kulisse präsentierte Organisator Chris Clemens vier Formationen, die den Irish Folk in seiner ganzen Bandbreite zeigten, vom Pub-Folk bis zu aufwendig instrumentierten Arrangements. Das alles zusammen und noch gesteigert durch das eine oder andere Guinness brachte so manchen schon ins Träumen von der Insel - manchmal ist es schade, dass man Musik nur schwer in Worte fassen kann. Bei aller emotional gesteuerten Freude über die gelungene zwölfte Auflage des Folkfestivals: Es hätte mehr Besucher verdient - schon alleine, um das von einer gehörigen Portion Idealismus geprägte Eintreten von Chris Clemens und dessen Helferteam für ein nicht alltägliches Musikereignis zu würdigen. "Man muss schon einiges an Engagement mitbringen. Wobei uns dieses Engagement nicht schwerfällt, weil da viel Leidenschaft mit dabei ist", sagte er. Dass sich Veranstaltungen wie das Folkfestival zumindest in Homburg in den seltensten Fällen rechnen, das ist Clemens klar. "So gesehen ist das eher ein teures Hobby als ein Geschäft." Und noch etwas anderes schätzt Clemens realistisch ein: "Wir besetzen eine Nische. Und deswegen erwarten wir auch keine tausende von Besuchern. Zudem gehen wir bei der Programmgestaltung ein bisschen mehr in die Tiefe." Und das kann sich eben schon mal an der Masse vorbeibewegen. "Wir bleiben nicht an der Oberfläche, Folk-Disco ist nicht unsere Sache." Das konnte man am Samstag spüren, abseits von platt Folkloristischem bot das Folkfestival Musik für Liebhaber und Kenner. Dass dies aber keine Musik für "Fortgeschrittene" sein muss, sondern sich durchaus populär präsentieren kann (vielleicht auch muss), das bewies beispielhaft Gisis Iris Folk Connection aus St. Wendel. Den vier "Verbundenen" kam die Aufgabe zu, das Publikum "auf Betriebstemperatur zu bringen." Der Gradmesser: rhythmisches Mitklatschen und Mitstampfen. Nach dem Set, und bevor es mit Seldom Sober, Tony McLoughlin & The Ben Reel Band und Sliotar weiterging, zog Gisbert "Gisi" Bier, in der Szene besser bekannt als St. Wendeler Pub-Besitzer Gisi McGuinness, sichtlich gut gelaunt eine durchweg positive Bilanz der Premiere seiner Formation beim Folkfestival. "Es war richtig schön. Sicher, es waren etwas wenig Leute bei unserem Auftritt da, aber die Atmosphäre war super. Und wenn wie hier ein paar Leute mitmachen, dann ist das toll." "Die Atmosphäre war super."Gisbert "Gisi" Bier alias Gisi McGuinness

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