Saarbrücken. Der lärmmindernde Asphalt macht Saarbrückens viel befahrene Straßen hörbar leiser. Das haben Messungen eines Gutachterbüros bestätigt. Wie die Stadt mitteilte, waren bei der Messung im Vergleich zu herkömmlichem Straßenbelag auf dem neuen "Flüsterasphalt" Lärmminderungen von bis zu fünf Dezibel nachweisbar. Eine Minimierung um drei Dezibel entspricht einer wahrgenommenen Halbierung des Verkehrsaufkommens. Bei einer Minderung um fünf Dezibel glaubt man nur noch jedes dritte Auto zu hören. "Wir haben die Gelegenheit kurzfristig genutzt, auf stark befahrenen, lärmbelasteten Straßenabschnitten, die ohnehin zur Sanierung anstanden, den neuen Belag aufzubringen. Die ersten Untersuchungen in der Praxis stimmen mich sehr zuversichtlich", berichtete Umweltdezernent Kajo Breuer.Das Amt für Straßenbau und Verkehrsinfrastruktur hatte auf einer Gesamtstrecke von etwa zwei Kilometern in Teilen der Metzer, der Dudweiler und der Saarbrücker Straße in Brebach erstmals den neuen Asphalt des Typs "LOA 5 D" verbaut. Die lärmoptimierte Asphaltdeckschicht (LOA) verringert Abrollgeräusche, die durch das Zusammenpressen von Luft zwischen Autoreifen und Belag entstehen. Eine feine Körnung von maximal fünf Millimetern und Hohlraum im Inneren lassen die Luft zur Seite entweichen und so weniger Abrollgeräusche entstehen. "Sollten sich die ersten positiven Eindrücke über einen längeren Zeitraum bestätigen, könnte sich der neu entwickelte lärmmindernde Asphalt als Standardbelag bei der Sanierung von verlärmtem Hauptverkehrsstraßen in Saarbrücken weiter bewähren", kündigte Breuer an.Die Mehrkosten gegenüber gewöhnlichem Straßenbelag betragen nach Angaben von Stadt-Pressesprecher Robert Mertes je nach Ausführungsart und anfallenden Vorarbeiten etwa sechs bis zehn Euro pro Quadratmeter. Das ergibt für den so genannten Flüsterasphalt auf der Dudweilerstraße Kosten in Höhe von 290 000 Euro. Die Mehrkosten sind nach Angaben der Stadt wegen der besseren Haltbarkeit im Vergleich zu einem herkömmlichen Asphalt aber gering. "Untersuchungen der Ruhruniversität Bochum, die diesen neuen Belag entwickelt hat, kommen zu dem Ergebnis, dass die Haltbarkeit mindestens den herkömmlichen Asphalten entspricht", teilte Mertes auf SZ-Anfrage mit. Bedingt durch den stärkeren Unterbau könnte sogar eine längere Lebensdauer erwartet werden. In Düsseldorf werde der Belag seit über drei Jahren erfolgreich verwendet. "LOA 5 D" ist in Bezug auf Verschmutzungsanfälligkeit mit herkömmlichem Asphalt gleichzusetzen, so Mertes. Laut der Lärmkartierung der Jahre 2007 und 2008 waren mehr als 3000 Saarbrücker einem Lärm von mehr als 70 Dezibel ausgesetzt. Im Aktionsplan Lärm hatte die Stadt 2009 deshalb Maßnahmen zur Lärmminderung für die lautesten Straßen mit den meisten Betroffenen erarbeitet: darunter auch die Verwendung des lärmmindernden Asphaltes.