Flexible Lebensretter gesucht

Saarbrücken. Braun gebrannt steht er da, der Held in Badehose, und schaut aufs Gewässer. Mit geschultem Blick tasten seine sonnenbebrillten Augen das Geschehen ab. Plötzlich entdeckt er inmitten der Badegäste einen Menschen in Not. Ehe der Zuschauer sich versieht, ist der Lebensretter im Wasser und krault dem Ertrinkenden zuhilfe

 Kein Baywatch: Betriebsleiter Thomas Wack (links) und der fest angestellte Rettungsschwimmer Steven Laufer. Foto: Becker&Bredel

Kein Baywatch: Betriebsleiter Thomas Wack (links) und der fest angestellte Rettungsschwimmer Steven Laufer. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Braun gebrannt steht er da, der Held in Badehose, und schaut aufs Gewässer. Mit geschultem Blick tasten seine sonnenbebrillten Augen das Geschehen ab. Plötzlich entdeckt er inmitten der Badegäste einen Menschen in Not. Ehe der Zuschauer sich versieht, ist der Lebensretter im Wasser und krault dem Ertrinkenden zuhilfe. "Baywatch" hieß in den 90er Jahren eine US-amerikanische Fernsehserie, die bei vielen das Bild des Rettungsschwimmers beeinflusst hat. "So wie in ,Baywatch' gezeigt, ist der Beruf aber sicherlich nicht", sagt Thomas Wack, Betriebsleiter des Fechinger Bades. "Natürlich ist man als Rettungsschwimmer im Freibad, wenn man den ganzen Tag an der Sonne ist, braungebrannt." Und selbstverständlich könne ein Rettungseinsatz auch spektakulär sein. Aber die seien selten: "Vergangenes Jahr hatten wir eine Wiederbelebung. Sonst kümmern wir uns mehr um Platzwunden oder Sonnenstiche." Und was macht ein Rettungsschwimmer noch? "Beispielsweise auch Hecken zurückschneiden", erklärt Wack beim Ortstermin und zeigt lachend in Richtung Steven Laufer, der mit motorisiertem Gerät die Grünanlagen bearbeitet. "Auch das gehört bei uns zu seinen Aufgaben."Frühlingswetter hat sich breitgemacht im Fechinger Bad, auf dessen Freianlage sich an heißen Sommertagen bis zu 4000 Menschen tummeln. "Unser Personal wird jetzt nach und nach die Außenanlage des Freibades, das am 16. Mai eröffnet, in Ordnung bringen." So weit es dazu in der Lage ist. "Es gibt natürlich Arbeiten, für die muss eine Firma kommen. Aber wir machen schon vieles selbst", erklärt Wack. Sein Arbeitgeber, die Saarbrücker Bäderbetriebsgesellschaft, sucht zur kommenden Freiluft-Saison noch Rettungsschwimmer als Saisonkräfte. Eingesetzt werden diese in den Frei- und Kombibädern, als da wären das Schwarzenbergbad, das Alsbachbad sowie die Bäder in Dudweiler und Fechingen. Der 43-jährige Wack erwartet von seinen künftigen Mitarbeitern: "Sie sollten volljährig und teamfähig sein und sich gut ausdrücken können. Voraussetzung ist außerdem das DLRG-Abzeichen in Silber sowie der aktuelle Nachweis über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs."

Und dann wäre es nicht verkehrt, wenn der oder die "Neue" zumindest ein bisschen technisches Verständnis mitbringen würde. "Das Wasser bleibt über Winter drin, damit der Frost nicht die Fliesen zerstört", erklärt Schwimmmeister Wack, der sich in verkürzter zweijähriger Lehrzeit zum Schwimmmeistergehilfen ausbilden ließ und anschließend seinen Meister machte. "Heute heißt dieser Beruf: Fachangestellter für Bädertechnik. Und der Schwimmmeister ist der Meister für Bäderbetriebe", erklärt der Familienvater aus Fechingen, wie sich die Berufsbezeichnung im Laufe der Zeit geändert hat. Vieles ist jedoch gleichgeblieben: Nach wie vor ist der Schwimmmeister für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit im Bad verantwortlich, ebenso für das Schwimmbad-Personal. Er überwacht die Wasserqualität, wartet die Wasseraufbereitungsanlage, steuert die Betriebsabläufe, bildet Schwimmer aus und nimmt ihnen die Prüfungen ab. Auf diesem weitreichenden Tätigkeitsfeld wird er von den Fachangestellten und den Rettungsschwimmern unterstützt. Und mit "Baywatch" hat das tatsächlich nicht allzu viel zu tun.

 Kein Baywatch: Betriebsleiter Thomas Wack (links) und der fest angestellte Rettungsschwimmer Steven Laufer. Foto: Becker&Bredel

Kein Baywatch: Betriebsleiter Thomas Wack (links) und der fest angestellte Rettungsschwimmer Steven Laufer. Foto: Becker&Bredel

Die Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken sucht Rettungsschwimmer für die Sommersaison. Weitere Infos unter Telefon (06 81) 5 87 23 54.

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