Flammen wüten in Hasborner Wohnhaus

Hasborn-Dautweiler. Schon von weitem waren sie zu sehen - die dicken grauen Rauchschwaden, die am späten Samstagvormittag über Hasborn-Dautweiler hingen. Doch nicht nur sie deuteten auf ein Unglück hin, auch sah man Flammen, die aus dem Dach eines Hauses in der Rosenstraße schlugen

Hasborn-Dautweiler. Schon von weitem waren sie zu sehen - die dicken grauen Rauchschwaden, die am späten Samstagvormittag über Hasborn-Dautweiler hingen. Doch nicht nur sie deuteten auf ein Unglück hin, auch sah man Flammen, die aus dem Dach eines Hauses in der Rosenstraße schlugen. Die schrecklichen Meldungen von dem Wohnhausbrand in Burbach, der für vier Kinder tödlich endete (wir berichteten), kamen einem sofort in den Sinn. So gingen gegen 11.50 Uhr auch gleich mehrere Notrufe fast zeitgleich in der Kreisalarmzentrale in St. Wendel ein, wie Dirk Schäfer, Pressesprecher der Feuerwehr Gemeinde Tholey, berichtet. Nach Angaben der Anrufer sollten sich noch mehrere Personen in dem brennenden Mehrfamilien- und Geschäftshaus aufhalten. Deshalb wurde sofort Großalarm für die Rettungskräfte ausgelöst.Beim Eintreffen der Feuerwehrleute schlugen die Flammen meterhoch aus dem Dachstuhl und den Fenstern. "Solch einen Wohnhausbrand am Tag habe ich noch nicht gesehen", sagt Dirk Schäfer. Das Treppenhaus habe wie ein Kamin gewirkt. Die erste Sorge der Einsatzkräfte galt den Bewohnern. Sofort machte man sich daran, im Innern nach Personen zu suchen. Nach kurzer Zeit konnte Entwarnung gegeben werden: Alle in dem Haus gemeldeten Personen waren kurz vor Ankunft der Feuerwehr aus dem Haus gekommen. Noch unter Schock stehend, mussten die Bewohner zunächst von Notfallseelsorgern betreut und medizinisch erstversorgt werden. Nach Angaben der St. Wendeler Polizei wurden drei der Bewohner sowie zwei herbeigeeilte Personen aus der Nachbarschaft, die Hilfe leisteten, wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser gebracht.

Nachdem die Bewohner in Sicherheit waren, konzentrierten sich die Retter auf die Bekämpfung der Flammen. Durch einen massiven Löscheinsatz im Innern des Gebäudes und über zwei Drehleitern gelang es den Einsatzkräften, die Ausbreitung des Brandes zu stoppen. Nach zirka einer Stunde war der Brand unter Kontrolle. Doch damit war der Einsatz für die Kräfte noch lange nicht beendet. Nach Angaben von Dirk Schäfer wurde der weitere Löscheinsatz durch immer wieder aufflammende und versteckte Brand- und Glutnester erschwert. "Letztlich dauerte der Einsatz bis 21.15 Uhr", sagt Schäfer. Zur Sicherheit habe der Löschbezirk Hasborn-Dautweiler auch danach das Unglückshaus in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Haus wird gestützt

Da das Mehrfamilienhaus durch den Brand stark beschädigt wurde, stellte sich die Frage nach der Sicherheit. Nach Angaben von Markus Tröster vom THW-Ortsverband St. Wendel war deshalb ein Baufachberater des Technischen Hilfswerkes vor Ort. Er beurteilte nach dem Brand die Statik des Gebäudes. Das Ergebnis des Experten: Das Gebäude musste abgestützt werden. Der THW-Ortsverband Theley übernahm diese Aufgabe.Für die drei Bewohner und die beiden herbeigeeilten Nachbarn blieb es am Ende bei dem Schrecken. Der Verdacht einer Rauchgasvergiftung bestätigte sich nicht und sie konnten die Krankenhäuser wieder verlassen. Eine Rückkehr in ihr Haus war für die Bewohner ausgeschlossen. Ihnen wurde durch die Gemeinde eine Unterkunft zur Verfügung gestellt. An dem Gebäude, an dem erst kürzlich Umbau- und Renovierungsarbeiten abgeschlossen worden waren, entstand nach Angaben der Polizei ein Sachschaden von über 200 000 Euro. Nach den ersten Ermittlungen kann Brandstiftung ausgeschlossen werden. Eine genaue Brandursache ist allerdings noch nicht bekannt.

Auf einen Blick

Im Einsatz waren: Löschbezirke Tholey, Theley, Bergweiler, Hasborn-Dautweiler, St. Wendel-Kernstadt, Bosen-Eckelhausen, der Leitende Notarzt Saarland, zwei Notärzte, drei Rettungswagen, die Ortsvereine des DRK Hasborn-Dautweiler, Theley und Tholey , der organisatorische Leiter Rettungsdienst, der THW-Ortsverband Theley, die Notfallseelsorge, Polizei St. Wendel und Illingen. red

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