Film gegen das Vergessen

St. Wendel. Der Filmemacher Hans Bender zeigte erstmals seinen Dokumentarfilm "Erinnern - Verstehen - Bilden". "Obwohl der Film nur 25 Minuten dauert, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden

 Hans Bender (vorne rechts) bei der Premiere seines eigenen Films. Foto: lk

Hans Bender (vorne rechts) bei der Premiere seines eigenen Films. Foto: lk

St. Wendel. Der Filmemacher Hans Bender zeigte erstmals seinen Dokumentarfilm "Erinnern - Verstehen - Bilden". "Obwohl der Film nur 25 Minuten dauert, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Und das trotz einiger technischer Probleme, mit denen wir zu kämpfen hatten, wie Archivaufnahmen mit geringer Bild- und Tonqualität", kommentiert Bender seine Arbeit nach der Premiere.

Gauck war schon hier

Vor mehr als 30 Gästen verwies Armin Lang, Vorsitzender des Zentrums, in seiner Eröffnungsrede auf die am selben Tage stattfindende Wahl des Bundespräsidenten: "Heute wird mit Joachim Gauck ein Freund und mehrfacher Gast des Adolf-Bender-Zentrums zum Staatsoberhaupt gewählt. Ein Mensch, der durch viele kluge Worte die Bedeutung unserer Einrichtung herausgestellt hat. Wir hoffen auf weitere Impulse durch den neuen Präsidenten." Lang stellte weiter die Behauptung auf, dass es um die politische Bildung und das Wissen um die nationalsozialistische Vergangenheit in der Bundesrepublik schlecht bestellt sei. Daher hoffe er, der Dokumentarfilm werbe für die Arbeit des Zentrums, dessen Hauptaufgaben Information, Bildung und das Eintreten für Demokratie seien.

Friedbert Becker, der als Vertreter für den abwesenden Landrat Udo Recktenwald einige Worte an das Publikum richtete, unterstrich die Bedeutung des Zentrums und versprach, seinen Einfluss geltend zu machen, damit die Institution auch in Zukunft seine Aufgaben wahrnehmen könne. "Wir dürfen Adolf Bender und seine Botschaft nicht vergessen. Daher ist dieser Film auch ein kleines Zeitdokument über diesen außergewöhnlichen Mann", kommentierte Willi Portz, Geschäftsführer des Zentrums, die Dokumentation. Er betonte auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis.

500 Kopien des Films gehen an saarländische Schulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Interessierte können eine DVD im Adolf-Bender-Zentrum, Gymnasialstraße 5, erhalten.

adolfbender.de

Zur Person

Der Maler Adolf Bender wurde 1903 in Mainz geboren. Weil er sich öffentlich gegen den Aufstieg des Nationalsozialismus aussprach, wurde er 1933 verhaftet und ins Konzentrationslager Börgermoor verschleppt. Während seiner Gefangenschaft fertigte er heimlich Skizzen an, die das Lagerleben darstellten. Seine Zeichnungen bildeten die Grundlage für den Zyklus "Die Moorsoldaten". Nach dem Krieg heiratete Bender seine Frau Josefa Leist. Im Folgenden engagierte er sich für das Wachhalten der Erinnerung an die nationalsozialistische Diktatur. 1985 eröffnete er das Adolf-Bender-Zentrum, Verein zur Förderung demokratischer Traditionen. Adolf Bender starb am 2. April 1997. lk

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