Fiedler empfiehlt: "Klappe halten!"

Saarbrücken. Seine Parteifreunde auf Orts- und Landesebene sollten "einfach mal die Klappe halten". Das empfiehlt der Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion, Friedhelm Fiedler (Foto: B&B), in der Diskussion um ein neues Stadion. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Horst Hinschberger, hatte ein solches Stadion gefordert

Saarbrücken. Seine Parteifreunde auf Orts- und Landesebene sollten "einfach mal die Klappe halten". Das empfiehlt der Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion, Friedhelm Fiedler (Foto: B&B), in der Diskussion um ein neues Stadion. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Horst Hinschberger, hatte ein solches Stadion gefordert. Er geht davon aus, dass das Stadion bis Mitte 2014 auch gebaut ist. Der Vorsitzende des FDP-Ortsverbands Malstatt, Henning Diehl, hat seinem Parteifreund Hinschberger gestern widersprochen. Er vermisse "bei den derzeitigen Plänen die wirtschaftliche Vernunft", sagte Diehl. Er befürchtet: "Unsere Landeshauptstadt ist bereits pleite und droht mit dem Prestige-Objekt der Stadtmitte am Fluss im Finanz-Chaos zu versinken. Dass die Landesregierung nun ein Stadionprojekt beschließen will, ohne einen Investor zu haben, ist für die Stadt ein finanzieller Super-Gau." Aus diesem Grund hält Diehl auch nichts vom Bau einer neuen Veranstaltungshalle. Wenn Geld da sei, solle das in die Stadtteile und in die Jugendarbeit investiert werden. Bei einem städtischen Schuldenstand von 640 Millionen Euro müsse man "einen Schritt nach dem anderen gehen", rät Fiedler. "Im Prinzip sind sowohl der Neubau eines Stadions als auch eine neue Halle mit einer damit verbundenen Neuausrichtung der Messe wünschenswert", sagt er. Das Ganze aber nur, wenn auf die Stadt keine höheren Kosten zukommen als bisher. Aber Vorrang habe jetzt die "Diskussion, auf welchen Feldern die Stadt Ausgaben verringern und Einnahmen erhöhen kann". Da solle man nun erstmal die Ergebnisse der von der Oberbürgermeisterin eingesetzten Arbeitsgruppe abwarten. Auch die Folgekosten für "Stadtmitte am Fluss" seien "noch nicht abzusehen". Fiedler: "Über beide Projekte - das Stadion und ,Stadtmitte am Fluss' - sollten daher keine unnötigen öffentlichen Diskussionen geführt werden. Die dienen allenfalls der Profilierung, nicht der Sache."Fast zwei Drittel der SZ-Leser, die sich an einer telefonischen, nicht repräsentativen Abstimmung unserer Zeitung beteiligt haben, ist der Meinung, dass Saarbrücken ein neues Stadion braucht. Von 1110 Anrufern stimmten 698 dafür.

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