Feuerwache soll abgerissen werden

Homburg. Sie steht schon lange leer und kostet die Stadt dennoch Jahr für Jahr 30 000 Euro, einfach so. Die Rede ist von der alten Feuerwache an Homburgs Gasstraße. Grund dafür sind Altlasten im Boden. Diese stammen von einem alten Gaswerk und Teeröl-Rückständen, die hier anfielen und in unterirdischen Becken gesammelt wurden

Homburg. Sie steht schon lange leer und kostet die Stadt dennoch Jahr für Jahr 30 000 Euro, einfach so. Die Rede ist von der alten Feuerwache an Homburgs Gasstraße. Grund dafür sind Altlasten im Boden. Diese stammen von einem alten Gaswerk und Teeröl-Rückständen, die hier anfielen und in unterirdischen Becken gesammelt wurden.Mehr als 100 Jahre alt sind diese Becken, die bis heute Reste davon enthalten, und obendrauf steht eben jetzt die Feuerwache, erläutert Jürgen Kruthoff, städtischer Pressesprecher. Um nun sicherzustellen, dass nichts ins Grundwasser gelangt, wurde eine Strippanlage zum Reinigen und Filtern installiert - und deren Betrieb lastet alljährlich auf der Stadtkasse. Um den Abriss und die damit verbundene Entsorgung der Altlasten wurde schon seit Längerem gerungen. Allerdings hatte in der Vergangenheit die Kommunalaufsicht den dafür im Haushalt vorgesehenen Posten gestrichen, von einer Million Euro war damals die Rede, darin war jedoch das gesamte Ensemble Gerber-/Gasstraße enthalten, auch die gegenüberliegenden Räume der Musikschule.

Nun also gibt's einen erneuten Anlauf, erst einmal für die Feuerwache. Derzeit begutachte eine Fachfirma aus Kaiserslautern, was der Rückbau der Feuerwache kosten würde und wie man die Entsorgung der Altlast angehen könne, erläutert Kruthoff.

Schon in dieser Woche sollen Unterlagen vorliegen. Läuft alles glatt, soll noch im Frühjahr, "so Richtung Ende März plus, minus ein paar Wochen" mit den Arbeiten begonnen werden. Zu den Kosten wollte Kruthoff noch nichts Konkretes sagen. "Die Ausschreibungen laufen." Geld sei im Haushalt fürs kommende Jahr eingestellt. Der muss aber zunächst noch vom Stadtrat abgesegnet und letztlich vom Landesamt für Verwaltungsangelegenheiten genehmigt werden.

Die Vermarktung des Areals laufe parallel. Oberbürgermeister Karlheinz Schöner suche nach Investoren, führe zudem bereits Gespräche. Vorgesehen sei hier innerstädtisches Wohnen, vermarktet werden soll dabei das gesamte Areal zwischen Gas-, Gerber- und Kaiserstraße mit einer Fläche von insgesamt 9500 Quadratmetern, die sich durch Abriss oder Weiterverwendung von Bestehendem ergeben wird.

Unklarer Zeitrahmen

Auf diesem Gebiet liegen nämlich auch andere Gebäude, etwa das, in dem unter anderem die Arge untergebracht ist - die soll, wie zu hören ist, ohnehin in absehbarer Zeit ausziehen - oder das ehemalige, denkmalgeschützte Rathaus.

Das Haus gegenüber der Feuerwache, in dem die Musikschule untergebracht ist, soll zunächst noch ausgespart werden - auch wegen des unklaren Zeitrahmens, wann die Schule in ein neues Domizil ziehen kann. Bekanntlich soll sie in zwei Blöcke des ehemaligen Landesauffanglagers auf dem Areal Lappentascherstraße 100 umsiedeln, die aber noch umgebaut werden müssen.

Hintergrund

Innerstädtisches Wohnen, das auch auf dem Areal der alten Feuerwache an der Gasstraße vorgesehen ist, entsteht derzeit an weiteren Stellen in Homburg. Zügig voran geht es zum Beispiel am Zweibrücker Tor, auf dem Gelände gegenüber dem Homburger Saalbau. Hier sind zwei mehrgeschossige Häuser geplant mit insgesamt 19 Wohnungen. Weitere Wohnmöglichkeiten sollen am Aufgang zum Homburger Schlossberg entstehen.

Hier ging es auch darum einen echten Schandfleck zu beseitigen, das so genannte Schmittsche Anwesen. Im Juli fiel sozusagen der offizielle Startschuss. Die Saarland-Bauträger-Gruppe investiert hier etwa 4,3 Millionen Euro, entstehen soll ein Gebäudekomplex mit 25 Wohnungen. Voraussetzung für den Baustart ist an dieser Stelle aber laut Investor, dass die Hälfte der Wohnungen verkauft ist. ust

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