Festmesse zum 60-jährigen Bestehen der Pfarrkirche Heilig Geist
Gonnesweiler. "Das ganze Dorf hat damals beim Bau der Kirche mitgeholfen, sogar Kinder von 12, 13 Jahren", erinnerte sich der 73-jährige Hans Schütz aus Gonnesweiler. "Sie haben die gleiche Arbeit mit Schippe und Hacke getan wie ihre Eltern." Die Freude über die Kirche sei im Dorf damals ebenso groß gewesen wie das Engagement. Auch er sein davon angesteckt gewesen
Gonnesweiler. "Das ganze Dorf hat damals beim Bau der Kirche mitgeholfen, sogar Kinder von 12, 13 Jahren", erinnerte sich der 73-jährige Hans Schütz aus Gonnesweiler. "Sie haben die gleiche Arbeit mit Schippe und Hacke getan wie ihre Eltern." Die Freude über die Kirche sei im Dorf damals ebenso groß gewesen wie das Engagement. Auch er sein davon angesteckt gewesen. Ursprünglich stand an dieser Stelle eine Notkirche. Es war eine ehemalige Baracke des Reichsarbeitsdienstes, die vorher in Türkismühle aufgebaut war. Sie war durch die Witterungseinflüsse so schadhaft geworden, dass der Kirchenvorstand handeln musste. Die Seitenwände der Baracke wurden Schritt für Schritt ausgemauert, so dass ein Gotteshaus aus Stein entstand.Hans Schütz erzählte weiter: "Kuh- und Pferdefuhrwerke transportierten die Erdmassen weg und brachten Steine und Sand herbei. Natürlich geschah das alles ohne Lohn. Die Bauern wollten einfach für ihre neue Kirche etwas tun." Pastor Johannes Hommer, der den Opfersinn seiner Pfarrkinder mehrfach lobte, hat für den Kirchbau oft in die eigene Tasche gegriffen. Hans Schütz: "Der Pastor hat damals fast sein ganzes Vermögen in die Gonnesweiler Kirche gesteckt. Er stammte aus Weißenthurm am Rhein. Er verkaufte seine Ländereien an die Firmen, die auf diesem Gelände Bimsstein abbauen wollten." Bei der Einweihung am 8. Oktober 1950 war Hans Schütz als Messdiener dabei.
Als in den Jahren 1952 und 1953 das Pfarrhaus gebaut wurde, war das Engagement der Gonnesweiler frisch wie am ersten Tag. "Wir hatten daheim drei Pferde", erzählte Hans Schütz. "Eines davon war wochenlang beim Pfarrhausbau im Einsatz und zog von morgens bis abends einen Einspänner, mit dem der Erdaushub weggebracht wurde." Den 60. Geburtstag ihrer Kirche feiern die Gonnesweiler Christen am kommenden Sonntag, 3. Oktober, 10.15 Uhr, mit einem Festhochamt. Danach wird in der Mehrzweckhalle das Pfarrfest beginnen. gtr
Auf einen Blick
Zur Geschichte des Gonnesweiler Kirchbaues: 24. November 1948: Brief an das Bistum, dass der Kirchbau "durch Kollekten und Jahressteuern innerhalb der gesetzten Frist" finanziert wird. 8. Juli 1949: Der Kirchenvorstand beschließt, die Kirche fertigzubauen. 15. Januar 1950: Der Finanzierungsplan mit rund 1,5 Millionen französischen Franken steht. 28. März 1950: Beschluss, der Kirche ein Schieferdach zu geben. 8. Oktober 1950: Einweihung der Kirche. 1952/1953: Bau des Pfarrhauses. 1955: Holztreppe zur Kirche wird durch eine Steintreppe ersetzt. 1954/1955: Die Glockengießerei Mabilon aus Saarburg liefert vier Glocken. Sie tragen die Namen "Heilige Maria", "Heiliger Josef", "Heiligste Dreifaltigkeit" und "Christkönig". 1956: Bisheriger Feldweg wird Zufahrtsstraße zur Kirche. 1957: Verputz der Kirche und Anschaffung eines neuen Hauptaltares. 1958: Anbau eines Seitenschiffes. gtr