Festgottesdienst würdigt 150 Jahre Martin-Luther-Kirche

St. Ingbert. Vor 150 Jahren wurde die Martin-Luther-Kirche eingeweiht. Am Sonntag ist diesem Ereignis Rechnung getragen worden. Bei prachtvollem Herbstwetter feierte Pfarrer Roland Wagner mit Oberkirchenrat Rainer Schäfer von der Evangelischen Kirche der Pfalz den Festgottesdienst

St. Ingbert. Vor 150 Jahren wurde die Martin-Luther-Kirche eingeweiht. Am Sonntag ist diesem Ereignis Rechnung getragen worden. Bei prachtvollem Herbstwetter feierte Pfarrer Roland Wagner mit Oberkirchenrat Rainer Schäfer von der Evangelischen Kirche der Pfalz den Festgottesdienst. Dabei hatte man mit der Evangelischen Kantorei unter der Leitung von Helmut Haag die passende gesangliche Unterstützung. Die Kirchensänger konnten dabei mit einer Besonderheit aufwarten: Die ausgewählten Gemeindelieder wurden auch bei der Einweihung der Kirche am 8. September 1859 gesungen. Christian von Blohm, sonst bei der Katholischen Hildegardskirche als Organist fungierend, unterstützte den Festgottesdienst an der Orgel. Dabei spannten Haag und von Blohm den Bogen von Haydn über Brahms bis zu Mendelssohn-Bartholdy hin zu Händel.

Kirchenrat Schäfer hatte die Gläubigen in seiner Predigt auf die Bedeutung der Gotteshäuser hingewiesen. Sie gehörten in die Städte, böten Schutz. Auch stellten sie eine größere Selbstverständlichkeit dar, als Geschäfte und Banken. Groß war auch die Schar der Gratulanten, die Roland Wagner zum 150. Jahrestag der Kirchweihe gratulierten. Gisela Helwig-Meyer von der Protestantischen Christuskirchengemeinde erinnerte in ihrer Rede an die seit 1995 währende Selbständigkeit ihrer eigenen Kirche. Diese ging vor 14 Jahren aus der Martin-Luther-Kirche hervor, was damals nicht ohne Komplikationen erfolgte. Heute sei das Verhältnis entspannt: Man pflege eine gute Kooperation und habe eine gemeinsame Perspektive.

Fingerzeig Gottes

Karl-Josef Lindemann, Pfarrer der benachbarten katholischen Pfarrgemeinde St. Hildegard, betonte die Ökumene. Er habe dies spontan praktiziert und seinen Organisten (Von Blohn, Anm. der Red.) mitgebracht, scherzte der Geistliche. Das heutige unkomplizierte Nebeneinander sei vor 150 Jahren nicht denkbar gewesen. Pfarrerin Doris Agne, von der Protestantischen Kirche Hassel/Rohrbach, motivierte die Gläubigen in der Martin-Luther-Kirche, ihre Identität neu zu suchen und zu finden. Mit der Frage, welchen Standpunkt die Erbauer der Kirche hatten, setzte sich Andi Thum von der evangelischen Stadtmission auseinander.

Voll des Lobes für die Festschrift war Landrat Clemens Lindemann. Ihn beeindruckten vor allem die geschichtlichen Zusammenhänge der Christen. Dekan Peter Butz aus Zweibrücken, selbst St. Ingberter, wies auf den imposanten Kirchturm des Gotteshauses hin. Dieser sei "ein Fingerzeig Gottes". Pfarrer Norbert Becker, der Vorsitzende des Fördervereines, forderte die Protestanten auf, das Ansehen der Kirche zu mehren. jma

Ein Kabarettabend mit Detlev Schönauer am 18. Oktober sowie zwei Ausstellungen sind die nächsten Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums.

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