Die Muskeln brennen, der Schweiß fließt in Strömen und nach harten Zweikämpfen nicht selten sogar Blut - die Vorbereitung auf die neue Saison ist für die Handballfreunde Merzig-Brotdorf kein Zuckerschlecken. Mit 22 Spielern startete der Oberliga-Aufsteiger Mitte Juni in die erste Trainingsphase. Zehn Einheiten haben die Jungs von Trainer Thomas Schmitt absolviert und sich dabei nicht geschont. Klar. Beim Saisonstart am 7. September wollen alle spielen, aber nur 14 Auserwählte werden sich in Budenheim das Wölfe-Trikot überstreifen dürfen. "Nach der ersten Vorbereitungsphase wird der Kader auf 16 Spieler reduziert. Im Trainingslager wird sich dann zeigen, wer in der 1. Mannschaft aufläuft", kündigt Schmitt ein hartes Auswahlverfahren an.

Als erster Leistungstest diente ein Waldlauf über neun Kilometer. Schmitt stoppte bei allen Spielern die Zeit und ermittelte einen Durchschnittswert von 43 Minuten. "Ausbaufähig", findet er. In der Halle steht derzeit Abwehrtraining hoch im Kurs. Gegen die körperlich überlegenen Spieler der kommenden Gegner dürfen die Oberliga-Neulinge nicht zimperlich sein. "Der Kampf eins gegen eins muss härter und intensiver geführt werden", verlangt der Trainer von der Defensive mehr Arbeit. Und wer sich im Training quält und in den 14 Testspielen an die Leistungsgrenzen geht, der soll auch belohnt werden. "Jeder Spieler kann sich einen Platz in der ersten Welle erkämpfen, wobei das Grundgerippe mit Leistungsträgern natürlich steht", betont Schmitt.

Unterstützt wird sein Meister-Kader von sechs neuen Gesichtern. Jan Kreibig, 25, kehrt vom Saarlandligisten TV Homburg zurück und soll den linken Rückraum verstärken. Auch Eigengewächs Julius Rost will nach vier Jahren in Saarlouis zurück zu den Wurzeln. "Ich will mich in Merzig weiterentwickeln, individuell und spielerisch. Wenn wir weiter so intensiv trainieren, werden wir für die Runde topfit sein", sagt der 20-Jährige. Im rechten Rückraum soll künftig Michael Betz vom Saarlandligisten HC Schmelz wirbeln. "Das Training ist echt anstrengend, viel härter als in meinem alten Verein", findet der 21-Jährige. Vom TV Losheim kommt Marco Lauer. "Ich habe bisher im linken Rückraum gespielt und bin hier auf Mitte vorgesehen. Der neuen Aufgabe will ich mich stellen", sagt der 28-jährige Verbandsliga-Torschützenkönig. Im Schlepptau hat er den Schmelzer Torwart Andrej Kessler. "Der Wechsel in die Oberliga ist für mich ein Leistungssprung. Mal sehen, wo ich nach der Vorbereitung stehe. Ich werde mich anstrengen", verspricht der neue Merziger Schlussmann.

Der Ungar Gabor Karap steigt erst später in die Vorbereitung ein. "Er hat in seiner Heimat schon in der 2. Liga gespielt und im Testtraining überzeugt", schwärmt Schmitt vom 20 Jahre alten Linkshänder, der im rechten Rückraum Tore werfen soll. "Mein Team hat sicher das Potenzial, in der Klasse zu bleiben. Aber es liegt noch viel Arbeit vor den Jungs", sagt Schmitt und kündigt einen heißen Trainingssommer an.