Ferngesteuert über Stock und Stein

Gehweiler. Modellbauer sehen ihre Welt in anderen Maßstäben und bezeichnen sich selbst als Detail-Freaks. Den richtigen Kick holen sie sich, wenn sie die Fernsteuerung bedienen und ihre Mini-Fahrzeuge durch die Schikanen einer Rennstrecke steuern

 Die Modellbauer aus Gehweiler haben auf ihrem Gelände einen naturgetreuen Parcours für Panzerfahrzeuge nachgebaut. Foto: Frank Faber

Die Modellbauer aus Gehweiler haben auf ihrem Gelände einen naturgetreuen Parcours für Panzerfahrzeuge nachgebaut. Foto: Frank Faber

Gehweiler. Modellbauer sehen ihre Welt in anderen Maßstäben und bezeichnen sich selbst als Detail-Freaks. Den richtigen Kick holen sie sich, wenn sie die Fernsteuerung bedienen und ihre Mini-Fahrzeuge durch die Schikanen einer Rennstrecke steuern. Beim Sommerfest des Modellbauvereins Gehweiler fuhren selbst gebastelte Radio-Controlling-Modellfahrzeuge über einen präparierten Parcours und zudem rollten Panzer auf einem naturgetreuen Geländenachbau. "Ich habe rund vier Wochen an der Panzerfahrstrecke gebaut. Sämtliches Material habe ich mir im Wald gesucht", berichtete Parcoursbauerin Anja Cullmann vom Gehweiler Modellbauverein.

Ersatzteile und Zubehör

Rund um das Firmengelände von Asiatam hatte der Modellbauverein zwei nebeneinander liegende Strecken für seine Sommerfeier konzipiert. "Unser eigentliches Gelände liegt am Ortsrand. Logistisch gesehen hätten wir das Fest dort nicht veranstalten können", erklärte der Vorsitzende des Vereins, Axel Cullmann. Der Vereins-Chef bot wie in einem Spielzeugladen diverse Modelle, Ersatzteile und Zubehör an seinem Verkaufsstand an. "Viele befreundete Vereine sind gekommen, da wird gefachsimpelt und sich ausgetauscht", freute sich Cullmann über die tolle Resonanz. Michael Gerhardt war aus Mühlheim am Main angereist, um sich den Nachbau seines Minenräumers Allkett N10 vom Langenzenner Airbrushmaler Heinz Wagner in der Originalfarbe lackieren zu lassen. Die rote Flagge am Leopard 2A6 von Arno Paul aus Oberthal bedeutete: scharfer Schuss im Anschlag. Paul manövrierte seinen Panzer mit ratterndem Motorengeräusch durch das Gelände. Werner Bittmans Modell aus dem Zweiten Weltkrieg bahnte sich mit den Ketten seinen Weg einen kleinen Hang hinauf.

"Momentan haben wir vier Panzerfahrer im Verein. Jetzt haben wir eine richtige Fahrstrecke und wollen künftig die Panzerabteilung ausbauen", erklärte der stellvertretende Vorsitzende Bittmann. In den Fingern juckte es den Modellbauern, wenn sie ihren Mini-Rennwagen über die 150 Meter lange Rennstrecke, ausgestattet mit zwei Sprungkuppen, steuern konnten. "Wir fahren Elektro- und Verbrennerfahrzeuge", sagte Marc Schömann. Er drehte dann noch mit einem VW-Käfer im Maßstab 1:6 seine Runden. "Der tankt Zweitaktgemisch", informierte Schömann beim Boxenstopp.

Flugzeuge und Helikopter blieben beim Fest am Boden. "Die dürfen nur auf dem Gelände außerhalb des Dorfes in die Luft gehen", so der Vorsitzende Cullmann. Er war der Initiator für die Gründung des Vereins im November des vergangenen Jahres. "Wir wollen auch etwas für das Vereinsleben im Dorf tun", sagte Cullmann. Momentan fehle es noch an einem geeigneten Raum als Treff für Clubabende. "In den Wintermonaten haben wir ohne Raum keine Möglichkeit, etwas zu machen", meinte Cullmann. Laut Vereinschef sei im Frühjahr ein Antrag an den Ortsrat gestellt worden, eine Rückmeldung sei bislang nicht erfolgt.

Auf einen Blick

Der Modellbauverein Gehweiler zählt derzeit 32 Mitglieder, darunter acht Jugendliche. Kontakt: Axel Cullmann, Tel. (0 68 57) 55 31 oder 69 99 85. frf

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