Ferien für Kinder, die nicht auf der Sonnenseite stehen

Breitfurt. "Das war der schönste Tag im Leben", sagte der zehnjährige Nikita Linnik aus dem kleinen Dorf Puchowitschi aus Weißrussland nach einer Ferienveranstaltung im vergangenen Sommer zu seinem Ferienfreund Leonid. Beide Jungs durften mit 16 anderen Kindern und zwei Betreuerinnen ihre Ferien bei saarländischen Gasteltern verbringen

 Unser Foto zeigt weißrussische Kinder bei der Freizeit im vergangenen Jahr beim Abschlussfest in Wattweiler. Foto: Kinderhilfe

Unser Foto zeigt weißrussische Kinder bei der Freizeit im vergangenen Jahr beim Abschlussfest in Wattweiler. Foto: Kinderhilfe

Breitfurt. "Das war der schönste Tag im Leben", sagte der zehnjährige Nikita Linnik aus dem kleinen Dorf Puchowitschi aus Weißrussland nach einer Ferienveranstaltung im vergangenen Sommer zu seinem Ferienfreund Leonid. Beide Jungs durften mit 16 anderen Kindern und zwei Betreuerinnen ihre Ferien bei saarländischen Gasteltern verbringen. Auch im Sommer 2013 organisiert die Saarländische Kinderhilfe wieder eine dreiwöchige Kindererholung für weißrussische Kinder, die aus den von der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verstrahlten Gebieten kommen. Noch heute, fast 27 Jahre nach der Katastrophe in Tschernobyl vom 26. April 1986, würden die Menschen in den betroffenen Gebieten an den unsichtbaren Gefahren der verstrahlten Erde leiden, teilte die Kinderhilfe mit. "Betroffene dieser Umweltkatastrophe sind insbesondere die Kinder, deren Immunsystem geschwächt ist und die unserer besonderen Hilfe bedürfen", so Peter Chodorski, Vorsitzender der Saarländischen Kinderhilfe - Leben nach Tschernobyl. Bereits seit 1994 kämen weißrussische Kinder aus den verstrahlten Gebieten zur Sommererholung ins Saarland, weit über 800 Kinder hätten seither ihre Ferien in Gastfamilien verbracht. Für die Zeit vom 29. Juni bis 22. Juli würden wieder dringend Gastfamilien gesucht.

Kindern Hoffnung schenken

"Jede neue Gastfamilie, die wir für die Kindererholung gewinnen können", so Peter Chodorski, "bedeutet für ein Kind aus einem weißrussischen Dorf ein unvergessliches Erlebnis und ein wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Deshalb engagieren wir uns für diese Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen."

Für Abwechslung und Kurzweil im Ferienalltag sorge ein von der Saarländischen Kinderhilfe organisiertes und finanziertes Ferienprogramm, bei dem sich die weißrussischen Kinder mit ihren Gasteltern und deren Kindern zweimal in der Woche zu gemeinsamen Veranstaltungen und Spielen treffen. So standen in den Vorjahren unter anderem die Besichtigung des Flughafens Saarbrücken, ein Besuch beim Saarländischen Rundfunk, des Saarbrücker Zoos, die Besichtigung der Tropfsteinhöhlen in Niedaltdorf gemeinsame Wanderungen auf dem Programm. Anlässlich des diesjährigen Ferienprogramms sei neben dem traditionellen Abschlussfest bereits auch ein Benefizkonzert mit dem Bosch-Orchester Homburg geplant, bei dem die weißrussischen Kinder einen gesanglichen Beitrag präsentieren würden. Die weiteren Programmpunkte, so Chodorski, würden sicherlich genauso kurzweilig und interessant wie in den Vorjahren. "Wer bei den gemeinsamen Veranstaltungen in die strahlenden Augen der Kinder blickt, der empfindet unmittelbar, wie wohl sich diese Kinder bei uns fühlen", so der Eindruck von Herbert Keilbach, dessen Familie bereits seit Jahren weißrussische Kinder zur Erholung einlädt. red

Am Samstag, 9. März, findet um 15 Uhr im Martin-Bucer-Haus in Breitfurt eine Veranstaltung statt, die interessierte Gastfamilien über die Kindererholung informiert. Auskünfte erteilen Peter Chodorski, Telefon (0 68 42) 15 19, und Herbert Keilbach, Telefon (0 68 03) 34 38.

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