St. Johann. Ihren 100. Geburtstag hat die Rosenapotheke nicht mehr erlebt. 2007 war Schluss - 99 Jahre nach der Eröffnung. Die Konkurrenz war zu groß geworden, die Miete zu hoch. Was blieb war die Apothekeneinrichtung aus dem Eröffnungsjahr 1908. Die ist für Stephan Blumann ein "Glücksfall". Der 47-Jährige aus Trier ist gerade dabei, aus der ehemaligen Apotheke in der Dudweilerstraße einen Feinkostladen zu machen. Die historische Einrichtung werde nicht nur erhalten. Beschädigte Teile werden renoviert und in den Zustand versetzt, in dem sie 1908 waren.Ab 6. September werden in den Regalen keine Medikamente, sondern leckere Sachen stehen: Essig, Öle, Spirituosen zum Abfüllen in mitgebrachte oder im Laden gekaufte Gefäße, Wein, Pasta, Gewürze, Kaffee, Tee, Gebäck. Produkte, die der Feinkostladen in der ganzen Welt kauft - und im Bliesgau. Ein ganzes Regal werde mit den regionalen Produkten gefüllt, sagt Blumann.In einem der hinteren Räume, den er "die Hexenküche" nennt, weil der Apotheker dort Salben angerührt hat, will Blumann eine kleine Küche einrichten. Dort könne mit Kunden auch mal etwas ausprobiert werden. Im kommenden Jahr soll auch der Garten hinterm Haus hergerichtet werden. Und Kunst soll es geben. Den Auftakt macht die bildende Künstlerin Marita Massoth.Der Laden in Saarbrücken, dessen Filialleiter Blumann ist, soll der erste von mehreren in ganz Deutschland sein. In Berlin habe das Hamburger Unternehmen, für das er arbeitet, zum Beispiel gerade eine alte Apothekeneinrichtung für einen ähnlichen Laden gekauft. ols