Kolumne Feinem Essen auf der Spur Ordentlich statt kriminell: Ein Plädoyer für die Wurst

Saarbrücken · Gastro-Experte Holger Gettmann kennt die kulinarische Szene der Region wie kaum ein anderer. In der SZ berichtet Gettmann ab sofort über Trends und Klassiker der Gastronomie und gibt dabei immer wieder auch Tipps für Produkte, Gerichte und Restaurants, die es verdient haben. Dieses Mal: die Wurst.

In der ersten Folge der neuen Kolumne von Holger Gettmann geht es um die Wurst.

In der ersten Folge der neuen Kolumne von Holger Gettmann geht es um die Wurst.

Foto: dpa-tmn/Ronald Bonß

Kinder lieben sie immer noch – die Wurst auf die Hand beim Metzger! Meist einen Wiener. Mein Onkel war Metzgermeister, er hat in mir die Liebe zur Wurst erweckt. Richtig fuchsig konnte er werden, wenn die Rede auf Produzenten kam, die keine „ordentliche Wurst“ machten. Damit meinte er zu viel Fett, schlechte Würzung und Beimischungen, die er „kriminell“ nannte. Eigentlich können durch Würste Fleischbestandteile zu guten Lebensmitteln werden, die nicht als Edelstücke Verwendung finden. Das Spektrum von Würsten ist groß. Lyoner oder Wiener gehören in Suppen und Eintöpfe oder sind kalt zu genießen. Ob gebraten, gegrillt oder in Brühe erhitzt, Wurst ist ein urdeutsches Lebensmittel. Reizvoll ist auch die internationale Vielfalt. Merguez, Salami oder Boudin sind uns seit langem vertraut.