Feines Essen für den guten Zweck

Zum fünften Male baten die Hobbyköche des Rotary-Clubs Lebach-Wadern im Café-Restaurant School-Kättchen zu Tisch. Sie unterstützen mit dieser Aktion den Verein „Bildung für Bolivien“. Rotary-Mitglied Hubert Zimmer, Vorsitzender des Vereins „Bildung für Bolivien“, verriet SZ-Mitarbeiterin Ruth Solander, wie der Gourmet-Abend entstand und wie die Spenden verwendet werden.

 Hobby-Köche des Rotary-Clubs mit dem Schirmherrn Staatssekretär Jürgen Lennartz. Foto: R. Solander

Hobby-Köche des Rotary-Clubs mit dem Schirmherrn Staatssekretär Jürgen Lennartz. Foto: R. Solander

Foto: R. Solander

Der Rotary-Club Lebach-Wadern veranstaltete in diesem Jahr das fünfte Gourmet-Event im Restaurant School-Kättchen in Weierweiler. Wie kam es dazu, und wer sind die Initiatoren?

Hubert Zimmer: Vor fünf Jahren hatten Raimund Repplinger vom School-Kättchen und ich die Idee, Rabea Lang aus Büschfeld, die in Bolivien lebt, zu helfen. Wir wollten mit einem feinen Essen an zwei Tagen unsere Gäste verwöhnen und dabei nicht die Ärmsten der Armen vergessen. Raimund Repplinger stellt die Räumlichkeiten und seine Arbeitskraft an beiden Tagen kostenlos zur Verfügung.

Welchen Betrag konnten Sie in diesem Jahr erwirtschaften?

Zimmer: In diesem Jahr haben wir einen Betrag von über 7000 Euro eingenommen, der sich aus dem Verkauf der Eintrittskarten, einer ansehnlichen Spende unseres Schirmherrn, Staatssekretär Jürgen Lennartz, dem Erlös der Veranstaltung, sowie aus den Spenden von Gästen und Rotariern zusammensetzt.

Welche Summe wurde bisher durch die Veranstaltungen für Bolivien zur Verfügung gestellt?

Zimmer: Insgesamt wurden durch die Gourmet-Events bislang über 14 000 Euro von Rotary für Rabea Lang an den "Verein Bildung für Bolivien" überwiesen.

Welche Kernaufgaben hat Rotary?

Zimmer: Rotary ist eine weltweite Vereinigung, deren mehr als 1,2 Millionen Mitglieder ein Ideal verbindet: Anderen zu helfen! Diese Verpflichtung zum Dienst am Nächsten ist für Rotarier selbstverständlich und spiegelt sich wieder in humanitären, erzieherischen oder kulturellen Projekten. Eine Kernaufgabe der rotarischen Weltgemeinschaft besteht unter anderem darin, die Kinderlähmung auszurotten. Es begann 1979, als sechs Millionen Kinder auf den Philippinen mit gespendeten Geldern von Rotariern gegen Polio geimpft wurden. Damals kam das Virus noch in 125 Ländern der Erde vor. Heute sind es nur noch drei. Rotary wird nicht nachlassen, bis diese grausame Krankheit besiegt ist.

Unterstützt der Rotary-Club auch regionale Projekte?

Zimmer: Natürlich, so zum Beispiel verschiedene "Tafeln" in Gemeinden wie Wadem und Lebach. Auch viele Bedürftige aus unserer Region haben bisher Hilfe durch unseren Club erfahren. Schulprojekte, wie gesunde Ernährung für Kinder oder Coolnesstraining zur Verhinderung von Gewalttaten, sind Projekte, die von uns initiiert und gefördert werden.

Wie kam es zur Gründung des Vereins "Bildung für Bolivien"?

Zimmer: Rabea Lang aus Wadern-Büschfeld lebt in Sucre, der Hauptstadt Boliviens, und engagiert sich dort seit 2005 mit großem Fleiß und Engagement für sozial benachteiligte Kinder. Der Verein "Bildung für Bolivien" wurde im Jahr 2011 gegründet, um Rabeas Traum von einer gerechten Schulbildung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Der Verein ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt und stellt auf Wunsch Den Spendern auch Spendenbescheinigungen aus.

Was leistet der Verein in Bolivien?

Zimmer: Rabea Lang ist die Beauftragte des Vereins in Bolivien. Das staatliche Schulsystem hat den Nachteil, dass nur Kinder von wohlhabenden Familien eine gute Schule besuchen können. Rabeas Ziel war und ist es, fleißige Schüler aus benachteiligten Familien durch Schulpatenschaften zu unterstützen. So kann gewährleistet werden, dass die Kinder und Jugendlichen nicht aus finanzieller Not die Schulausbildung vorzeitig abbrechen müssen. Auch sie sollten die Chance bekommen, eine Berufsausbildung oder ein Studium zu absolvieren. Zusammen mit Diplom-Psychologin Gladys Dávalos und freiwilligen Helfern aus Deutschland betreuen sie die Familien dieser Kinder und unterstützen die Eltern zu Themen der Erziehung und des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sie beraten Schulen und bieten Weiterbildung für die Lehrer an.

Wie kann man das Projekt unterstützen?

Zimmer: Eine Unterstützung kann durch einmalige oder regelmäßige Spenden erfolgen, welche für die Arbeit vor Ort sowie als Schulgeld für Schüler aus den ärmsten Verhältnissen verwendet werden. Es besteht auch die Möglichkeit, eine langfristige Patenschaft für ein bolivianisches Kind zu übernehmen. Ein Briefkontakt mit dem Kind ist erwünscht.

Wofür werden die Spenden verwendet?

Zimmer: Die Spenden werden in voller Höhe für unser Bemühen um eine gerechte Schulbildung in Bolivien eingesetzt. Verwaltungskosten fallen keine an. Paten zahlen für ihr Patenkind das monatliche Schulgeld. Einmalige oder regelmäßige Spenden an den Verein werden für Nachmittagsbetreuung, Hausbesuche, psychologische Hilfe, Nachhilfe, Unterrichtsmaterial, Schulkleidung, Fahrtkosten, Arztkosten und Hilfe in familiären Notsituationen verwendet.

Was kostet eine Patenschaft?

Zimmer: Patenschaften sind nach Bedürftigkeit der Familien gestaffelt. Eine Patenschaft kostet demnach monatlich 20, 25, 30 oder 35 Euro.

Weitere Infos bei Hubert Zimmer, Telefon (0 79 81) 73 49.

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