Altenkessel. "Die Fastnacht ist eine historisch gewachsene Alltagskultur", sagt der Saarbrücker Kulturdezernent Erik Schrader (FDP). Deshalb habe er nicht lange gezögert, als die Altenkesseler Karnevalsgesellschaft "Die Kesselflicker" im angeboten hatte, als Prinz in die närrische Session 2008/2009 zu gehen. Als Prinzessin steht dem FDP-Politiker eine CDU-Politikerin zu Seite: die Stadtverordnete Gabriele Herrmann. Herrmann ist seit zwei Jahren Mitglied der Kesselflicker. Sie fühle sich durch das Angebot des Vereins "sehr geehrt" und habe sofort zugesagt, weil sie ein "lustiger, lebensfroher Mensch" sei, der "schon immer Spaß an der Fastnacht hatte". Für Schrader, der vor gut einem Jahr von Berlin nach Saarbrücken kam, ist die Fastnacht dagegen etwas relativ Neues. Wobei er gleich in die Vollen ging. Bereits wenige Wochen nach seinem Umzug nach Saarbrücken kürte ihn die Burbacher Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" zum Ehrensenator. Seitdem hat er die Erfahrung gemacht, dass die Fastnacht "eine gute Möglichkeit ist, die Stadt und die Leute kennenzulernen".Dazu hat Prinz Erik I. nun viel Gelegenheit. Mit seiner Prinzessin Gabriele tritt er nicht nur bei der Kesselflicker-Sessionseröffnung am Samstag, sondern auch bei zwei Prunk- und einer Seniorensitzung des Vereins sowie Veranstaltungen des saarländischen Karnevalistenverbands und bei befreundeten Vereinen in der Stadt auf, erklärt Kesselflicker-Chef Uli Schacht. Das Loblied auf das Prinzenpaar singt am Samstag übrigens auch ein Politiker: der FDP-Stadtverordnete Manfred Ziegler. Ein Mann also, der als Chef der Güdinger Faasebooze schon lange Politik und Narretei verbindet. ols