Neujahrsempfang Luksic attackiert AfD, Gelbwesten und Sahra Wagenknecht

Saarbrücken · Beim Neujahrsempfang der Saar-FDP im Saarbrücker Schloss greift der Landeschef zudem die ehemalige Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer an.

Beim Neujahrsempfang der Saar-FDP hat Landeschef Oliver Luksic sowohl die AfD als auch die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht zum Auftakt des Mammut-Wahlkampfjahres 2019 scharf attackiert. Vor knapp 200 Besuchern im voll besetzten Festsaal des Saarbrücker Schlosses warf Luksic der AfD vor, sowohl den Euro als auch das Europaparlament abschaffen zu wollen und damit völlig falsche Zeichen im Europawahljahr zu setzen. Der Linken-Politikerin Wagenknecht lastete er an, die inzwischen von Rechts- und Linksextremen unterwanderte „Gelbwesten“-Bewegung im Nachbarland Frankreich zu unterstützen und „im Pelzmantel vom Kanzleramt aus zur Revolution in Deutschland aufzurufen“, so Luksic.

Einen „herzlichen Glückwunsch“ hatte Luksic für die gerade erst gekürte neue CDU-Bundesvorsitzende und frühere Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bereit. Ihr hielt er allerdings vor, liberale Positionen zu missachten, wenn sie ein soziales Pflichtjahr fordere und die „Ehe für alle“ mit Polygamie und Inzucht vergleiche. Auf dem Neujahrsempfang präsentierte sich die Saar-FDP erneut als selbst ernannte „Europapartei“. Ihr Spitzenkandidat für die Europawahl im Mai, Roland König, muss aber beim Parteitag der Bundes-FDP in zwei Wochen in Berlin um einen Listenplatz unter den ersten zehn kämpfen, um überhaupt eine reelle Möglichkeit für den Einzug ins Europaparlament zu haben. „Es ist die letzte Chance“, sagte König, nachdem schon die Kandidaten der anderen Saar-Parteien quasi aussichtslos ins Rennen gehen.

Der Saarbrücker FDP-Oberbürgermeister-Kandidat und erklärte Gegner einer Tunnellösung für die Saarbrücker Stadtautobahn, der Rechtsanwalt Gerald Kallenborn (53/parteilos), kündigte an, er werde seinen Wahlkampf unter dem Motto „Startklar für Veränderung, startklar für Saarbrücken“ führen. Die Landeshauptstadt brauche eine bessere wirtschaftliche Entwicklung und ein besseres Erscheinungsbild. FDP-Präsidiumsmitglied Volker Wissing aus Rheinland-Pfalz forderte als Gastredner Deutschland dazu auf, „besser mit Frankreichs Präsident Macron über eine Fortentwicklung Europas zu reden, als mit Le Pen über einen deutsch-französischen Brexit zu streiten“.

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