Fastender Aligator, plüschiger Fuchs

Saarbrücken. Die großen europäischen Landschildkröten suchen Besucher derzeit vergeblich im Saarbrücker Zoo. Denn die schlummern derzeit friedlich im kühlen Gemüselager, wo sie bereits ihren Winterschlaf halten. "Die haben wir dort ihm Kühlhaus eingewintert, wo es um die sechs Grad Celsius kühl ist", sagt Zoodirektor Dr. Richard Francke

Saarbrücken. Die großen europäischen Landschildkröten suchen Besucher derzeit vergeblich im Saarbrücker Zoo. Denn die schlummern derzeit friedlich im kühlen Gemüselager, wo sie bereits ihren Winterschlaf halten. "Die haben wir dort ihm Kühlhaus eingewintert, wo es um die sechs Grad Celsius kühl ist", sagt Zoodirektor Dr. Richard Francke. Eine Etage höher bereitet sich ein weiterer Zoobewohner auf das Winterhalbjahr vor - obwohl er es im Schlangenhaus wie gewohnt mollig warm hat. "Unser China-Alligator bekommt über die kürzer werdende Tageslichtlänge mit, dass jetzt der Winter kommt", erklärt der Zoochef. Hormone bewirkten, dass sich das kleine Raubtier wenig bewegt und bis Ende März so gut wie nichts mehr frisst. Francke findet das Fasten der Tiere sogar gut: "Sie werden sonst von den Menschen immer so voll gefüttert."Guten Hunger haben dagegen die Seehunde. Sie fressen sich derzeit einen bis zu sieben Zentimeter dicken Speckmantel an, der die Kälte abhält. So können die Tiere den ganzen Winter über auch immer wieder ihr Schwimmbecken aufsuchen. Das friere kaum zu, weil sich die Tiere viel bewegen. Und falls sich bei knackiger Kälte doch einmal eine Eisschicht bildet, klopfen die Zoomitarbeiter diese wieder auf.Auch wenn die meisten Tierarten von anderen Kontinenten stammen, sind doch die meisten Zootiere in Europa geboren und deshalb gut an das hiesige Klima gewöhnt. Viele Zoobewohner leben sogar im Winter in ihren Freigehegen. Das macht ihnen wenig aus, weil ihnen derzeit ein Winterpelz wächst. Wie zum Beispiel den Kamelen oder den Guanakos - einer Wildlama-Art. Richtig Klasse findet Francke die Korsaks. Kleine Steppenfüchse, die bereits im warmen Pelz aufgeregt durch ihr Gehege flitzen und die letzen warmen Sonnenstrahlen des Jahres genießen.Die Afrika-Tiere werden den Winter über auch oft draußen zu sehen sein. "Sie leben zwar im Afrika-Haus, wenn es das Wetter zulässt lassen die Pfleger sie aber raus", so Francke. Gefährlich seien bloß Glätte und nasskaltes Wetter. Wie lange die Tiere draußen bleiben, entscheiden erfahrene Pfleger. Francke verrät, worauf sie besonders achten: "Auf Erfrierungen an den Ohrrändern und den Schwanzspitzen." Schnupfen und Erkältungskrankheiten befürchtet er am ehesten bei den Tapiren, die eigentlich aus Südamerika stammen: "Die Vorgänger kamen, wenn es kühl wurde, gerne rein, aber diese beiden verrückten Österreicher bleiben so lange es geht draußen." Schutz sollen ein paar Mattenrampen bieten, damit die Tiere nicht direkt auf dem frostigen Boden liegen.Typische Winterschläfer gebe es im Saarbrücker Zoo nicht, erklärt Francke. Sein Fazit: Der Wechsel der Jahreszeiten tut den Tieren gut, und für die Besucher lohnt sich auch im Winter ein Abstecher in den Zoo. Weniger Tiere gebe es nicht zu sehen, dafür aber die gewohnten Bewohner im Winterkleid. "Diese beiden verrückten Österreicher bleiben so lange es geht draußen."Richard Francke über die Tapire

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