"Fasten - eine Kur für die Seele"Gesundheit im Trend: Run auf Fitnessstudios

Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit der Christen. Über den Sinn der Fastenzeit, persönliche Vorsätze und Ausnahmetage sprach SZ-Redaktionsmitglied Barbara Litzlbeck mit Monsignore Stephan Wahl (Foto: SZ), Medien-Direktor des Bistums Trier.

Monsignore Wahl, heute beginnt die Fastenzeit. Was bedeutet das für die Christen?

Wahl: Die Fastenzeit ist die Vorbereitungszeit auf Ostern, dem wichtigsten Fest der Christenheit, bei dem wir die Auferstehung von Jesus Christus feiern. Die Fastenzeit ist keine dunkle Zeit und es geht in erster Linie nicht darum, möglichst viele Opfer zu bringen. Im Gegenteil: Es ist eher eine befreiende Zeit, in der man sich auf das Wesentliche besinnt und sich fragt, was eigentlich wirklich wichtig ist.

Ist Fasten nicht ein Relikt längst vergangener Zeiten?

Wahl: Fasten ist gar nicht unmodern. Ohne den religiösen Inhalt gibt es auch Fastenkuren, die den zwar oberflächlichen, aber auch sinnvollen Zweck erfüllt, den Körper zu entschlacken. Aber beim religiösen Fasten geht es um mehr.

Wird der religiöse Aspekt nicht manchmal als Vorwand genutzt, um abzunehmen?

Wahl: Ich bin manchmal misstrauisch, wenn Menschen in der Fastenzeit besonders stark abnehmen. Wenn dies ein Seitenaspekt ist, ist das nicht schlecht. Aber das darf nicht die Hauptmotivation des Fastens sein. Es geht mehr um eine Kur für die Seele.

Was ist Ihr Ratschlag:Wie soll gefastet werden?

Wahl: Es gibt keine Regel für alle. Kirchlich gesehen haben wir zwei strenge Fastentage: Aschermittwoch und Karfreitag. Bei den anderen Fastentagen ist jeder in seiner eigenen Verantwortung aufgerufen, das Seine zu finden. Jeder muss sich selbst fragen, was ist wirklich wichtig. Manche schränken ihre Essgewohnheiten ein, manche verzichten aufs Fernsehen oder auf Alkohol, manche nehmen an der ökumenische Aktion Autofasten teil, manche spenden für soziale Zwecke, zum Beispiel für Miserior. Es gibt sehr viele Möglichkeiten.

Was heißt "strenge Fastentage"?

Wahl: Das heißt, dass man nur einmal am Tag etwas isst. Kein Fleisch und nur eine ganz einfache Mahlzeit. Fasten ist jedoch keine asketische Leistungsschau: Wenn jemand fastet und darunter leidet, dann hat er etwas falsch gemacht. Das Fasten soll keine negative, sondern eine positive Erfahrung sein.

Sonntage zählen nicht zu den Fastentagen. Darf man es da also richtig krachen lassen?

Wahl: Krachen lassen nicht, aber man darf sich durchaus etwas gönnen. Sonntag ist für uns Christen immer ein kleines Ostern, und deswegen verbietet es dieser Tag an sich, zu fasten.

Wie begehen Sie die Fastenzeit ?

Wahl: Ich schränke mein Essverhalten ein, trinke keinen Alkohol und reduziere meine Ausgaben. Ich nehme mir aber auch immer was vor, was ich nicht kommuniziere, was ich für mich behalte... Was ich mir sicher vornehmen werde, ist mir mehr Zeit zu nehmen und mich nicht so hetzen zu lassen. Ruhepausen. Die Fastenzeit soll nicht an mir vorbeirauschen und Ostern mich nicht unvorbereitet überraschen. Saarbrücken. Mehr Kunden als im Vorjahr verzeichnen saarländische Fitnessstudios zu Jahresbeginn. Dies ist das Ergebnis von SZ-Recherchen bei drei Fitnessstudios in Saarbrücken, Neunkirchen und Homburg. Daniela Schmidt, Inhaberin des Mrs. Sporty Clubs in Saarbrücken, spricht sogar von einem "deutlichen Kundenzuwachs" im laufenden Jahr. Ebenso bestätigt das Trainingscenter Neunkirchen einen Zuwachs von Neuanmeldungen. Der Zeitraum Januar bis Februar sei die stärkste Zeit. Patric Herz, Inhaber des Sportparadies Herz in Homburg, sagt, dass es zu Jahresanfang einen stärkeren Kundenzuwachs gegeben habe. bera

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