Fast wie bei den alten Griechen

Manchmal streiten sich die Menschen um des Kaisers Bart, wie man so schön sagt. Oder um eine Videowand, wie dies seit ein paar Wochen in Merzig der Fall ist. Nicht wenige regen sich darüber auf, dass in der Torstraße ein überdimensionaler Flimmerschirm rund um die Uhr die Autofahrer berieselt mit Werbebotschaften aller Art

Manchmal streiten sich die Menschen um des Kaisers Bart, wie man so schön sagt. Oder um eine Videowand, wie dies seit ein paar Wochen in Merzig der Fall ist. Nicht wenige regen sich darüber auf, dass in der Torstraße ein überdimensionaler Flimmerschirm rund um die Uhr die Autofahrer berieselt mit Werbebotschaften aller Art. Die SZ hat die Klagen der Bürger, denen es vor allem um ästhetische Aspekte geht, öffentlich gemacht. Nun hat sich die Politik des Themas angenommen. Die CDU geht die Stadtverwaltung an, fordert eine Änderung der Werbesatzung und möchte am liebsten auch rückwirkend die Werbetafel beseitigt haben. Die allerdings steht nicht nur fest betoniert, sondern auch auf den Fundamenten des Rechts. Rechtlich nämlich ist gegen das TV am Straßenrand nichts zu machen, haben unsere Recherchen ergeben. Am Freitag nun hat sich der Investor zu Wort gemeldet, der künftig nichts mehr über die Tafel und den Streit darüber in der Zeitung zu lesen wünscht, wie er sagte. Ihm seien bereits Werbekunden abgesprungen, die Berichterstattung sei geschäftsschädigend. Hier die Leser, die sich in hoher Zahl aufregen, und sagen, dass eine solche Videowand an dieser Stelle einfach nicht hingehört. Dort ein aufgebrachter Unternehmer, der mit dem Anwalt droht. Das ist fast so wie bei den alten Griechen, wo man die Überbringer schlechter Nachrichten geköpft hat.

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