Fast schon ein Schicksalsspiel

Merzig. Wenn Harry Dörr an seinen Einstand auf der Bank des HSV Merzig-Hilbringen denkt, kräuseln sich beim Trainer des Frauenhandball-Oberligisten heute noch die Zehennägel. Schuld am Trauma des 54-Jährigen ist der HSV Püttlingen. Der Saar-Rivale demontierte sein Team im September im Auftaktspiel mit 31:16. Und an diesem Samstag um 17

 Kapitän Katharina Endres (Mitte) ist nach überstandenem Handbruch wieder an Bord.Foto: Klos

Kapitän Katharina Endres (Mitte) ist nach überstandenem Handbruch wieder an Bord.Foto: Klos

Merzig. Wenn Harry Dörr an seinen Einstand auf der Bank des HSV Merzig-Hilbringen denkt, kräuseln sich beim Trainer des Frauenhandball-Oberligisten heute noch die Zehennägel. Schuld am Trauma des 54-Jährigen ist der HSV Püttlingen. Der Saar-Rivale demontierte sein Team im September im Auftaktspiel mit 31:16. Und an diesem Samstag um 17.15 Uhr werden die Püttlingerinnen in der Thielspark-Halle Merzig antreten. "Dieses Heimspiel ist eine wichtige Standortbestimmung und zum Rückrundenstart fast schon ein Schicksalsspiel", weiß Dörr, dass die Luft im Abstiegskampf im Fall einer Niederlage sehr dünn wird.Aus 13 Begegnungen konnte seine Mannschaft bislang nur einen einzigen Punkt holen. In vielen Duellen kämpfte die neu formierte HSV-Truppe zwar tapfer mit, lag sogar oft in Führung, brach dann auf der Zielgeraden aber immer ein. "Meine Leistungsträgerinnen mussten durchspielen. Jetzt kann ich wieder öfter wechseln", freut sich Dörr, dass Katharina Endres zurück an Bord ist. Beim Pokal-Sieg gegen Alsweiler sammelte der Kapitän zuletzt Spielpraxis.

Am Samstag wird die 23 Jahre alte Rückraum-Spielerin nach langer Verletzungspause (Handbruch) ihr Comeback in der Liga wagen. "Sie ist eine wichtige Stütze der Mannschaft und eine große Verstärkung", sagt Dörr, der Endres aber nicht über die volle Distanz einsetzen will. "Wir dürfen da kein Risiko eingehen", sagt er. Aber selbst mit einer völlig fitten Spielmacherin wäre Merzig im Lokal-Duell nur Außenseiter.

Revanche-Gelüste streitet Dörr nicht ab. Er weiß aber auch, dass ein Sieg gegen den Saar-Rivalen nur möglich ist, wenn seine Mannschaft die Bestform abruft. Der Einsatz im Training stimmt den Teamchef jedoch optimistisch: "Die Mädels ziehen super mit und gehen an ihre Grenzen. Man sieht, dass sie sich viel vorgenommen haben."

Im Hinspiel verspürte Aufsteiger Püttlingen keinen Druck. Merzig als etablierter Oberligist dagegen schon, obwohl der alte Stamm fast komplett aufgehört hatte. "Dieser Erwartungsdruck hat meine jungen Spielerinnen damals gelähmt. Nun sind wir der Außenseiter, und Püttlingen als Tabellen-12. ist der Favorit. Die Ausgangslage ist also umgekehrt", meint Dörr, der sein Püttlingen-Trauma gerne mit einem Sieg bewältigen würde. ros

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