Fantasy-Heldin Halana ist allein erziehende Mutter

Püttlingen/Heusweiler. Während einer Rast bereiten die Krieger, die Halana begleiten, ihre Mahlzeit auf einer Art Schwenker zu. Tatsächlich - es steckt ein Stück saarländisches Brauchtum im Fantasy-Roman von Marco Reuther

Püttlingen/Heusweiler. Während einer Rast bereiten die Krieger, die Halana begleiten, ihre Mahlzeit auf einer Art Schwenker zu. Tatsächlich - es steckt ein Stück saarländisches Brauchtum im Fantasy-Roman von Marco Reuther. Wer dem SZ-Redakteur aus Püttlingen am Tag des Buches bei seinen Lesungen in der Buchhandlung Balzert-Stein und an der Erweiterten Realschule Heusweiler lauscht, merkt: "Halana und der Turm des schwarzen Herzogs" ist ein Fantasy-Roman, der ganz ohne Orks und Elfen auskommt. Ungewöhnlich also. Und: Es gibt viel zu lachen. Da feilschen Kriegerin Halana und ihre Begleiter mal mit einer Reihe von Grenzwächtern. Manch einen mag das an unliebsame Unterredungen in einer modernen Behörde erinnern. Das Publikum in der Püttlinger Buchhandlung aber muss schmunzeln."Es gibt auch blutige Stellen im Buch", gesteht Marco Reuther. Etwa, wenn einer der Krieger, vom Fluch einer verwunschenen Statue getroffen, erst bei lebendigem Leibe schmilzt und dann seinen Kopf verliert. "Der Witz aber geht nie verloren", sagt einer der Zuhörer im Anschluss. Für Marco Reuther gilt: Er schreibt das, was er selbst gerne als Leser vorgesetzt bekommen möchte. Und er beherzigt den Rat seiner Tochter Johanna. Ihr fiel auf, dass die Helden in Fantasy-Romanen immer Jungs sind. Die Heldin Halana ist Kriegerin - und allein erziehende Mutter. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen seien aber rein zufällig, um die Frage eines jungen Fantasy-Fans aus dem Publikum zu beantworten. Die Figur "Gelb" im Buch hat allerdings einen Verwandten in der echten Welt. Gelb umarmt Bäume, wenn er Hunger hat. Seine Entsprechung in der Natur: der gelbe Schleimpilz, der Organismen verdaut, indem er sich über sie stülpt. Solche Ideen hat Marco Reuther, wenn er im "Flow", im Schreibfluss ist. Manche Seiten brauchen viel Zeit, bis sie geschrieben sind. Der "Flow" aber, "ist ein unbeschreibliches Gefühl." Wenn das Grundgerüst erst einmal steht, werden seine Figuren geboren, entwickelt sich die Handlung beinahe von selbst. Den "Flow" hat der Autor in letzter Zeit offenbar oft verspürt: der zweite Band "Halana und der Bruder des schlafenden Gottes" erscheint im Herbst, die Inspiration für einen Fantasy-Roman für Kinder und Jugendliche ist Reuther bereits gekommen. dma

marco-reuther.de

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