Fans als achter Mann in einem Hexenkessel

Völklingen · Die A-Jugend der HSG Völklingen hat sich für das Viertelfinal-Rückspiel der deutschen Meisterschaft eine gute Ausgangslage geschaffen. Sie verlor das Hinspiel bei Frisch Auf Göppingen knapp mit 32:34 (21:21).

 Trainer Marcus Simowski hat mit der A-Jugend der HSG Völklingen nach dem 32:34 im Viertelfinal-Hinspiel bei Frisch Auf Göppingen gute Chancen auf den Halbfinal-Einzug. Foto: Klos

Trainer Marcus Simowski hat mit der A-Jugend der HSG Völklingen nach dem 32:34 im Viertelfinal-Hinspiel bei Frisch Auf Göppingen gute Chancen auf den Halbfinal-Einzug. Foto: Klos

Foto: Klos

Handball-Bundesligist HSG Völklingen kann nach dem Viertelfinal-Hinspiel vom Einzug ins Halbfinale der deutschen A-Jugend-Meisterschaft träumen. Die Mannschaft von Trainer Marcus Simowski hat am vergangenen Sonntag vor mehr als 1000 Zuschauern ihr Spiel bei Frisch Auf Göppingen mit 32:34 (21:21) verloren. Durch das knappe Ergebnis ist für den Meister der West-Staffel der Bundesliga am kommenden Sonntag um 14 Uhr in der Hermann-Neuberger-Halle im Rückspiel noch alles möglich.

"Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine Basis schaffen, die es uns im Heimspiel ermöglicht, ins Halbfinale einzuziehen. Ich denke, dass uns das mit der knappen Niederlage gelungen ist", sagt Simowski. Der HSG-Trainer sah in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel: "Wir haben über weite Strecken mit einem oder zwei Toren geführt. Ich denke aber, dass wir uns in der Deckung nicht von unserer besten Seite gezeigt haben. Für meinen Geschmack haben wir zu viele Gegentore bekommen."

Nach der Pause bekamen die Göppinger, die Zweiter der Süd-Staffel der Bundesliga wurden, die Partie besser in den Griff und konnten sich Feldvorteile erspielen. "Zwischen der 35. und der 45. Minute haben wir kopflos agiert und ließen Göppingen teilweise zu einfachen Toren kommen. Fünf Minuten vor dem Ende lagen wir mit vier Toren zurück", sagt Simowski: "Wir haben eine Auszeit genommen und uns vorgenommen, das Spiel höchstens mit zwei Toren zu verlieren. Das ist uns zum Glück gelungen."

Im Hinblick auf das Rückspiel sieht Simowski vor allem die Defensive seiner Mannschaft steigerungsfähig: "In der Deckung haben wir sicherlich noch Luft nach oben. Wir müssen uns dem Göppinger Angriffsspiel besser anpassen. Alles in allem denke ich, dass es mit dem Ergebnis gut für das Rückspiel aussieht - zumal wir vor eigenem Publikum spielen." Simowski erwartet einen Zuschauerrekord für ein Völklinger Handball-Spiel: "Ich hoffe, dass sich die Halle in einen Hexenkessel verwandelt und unsere Fans der achte Mann sein werden."

Die weiteren Viertelfinal-Ergebnisse: Bayer Dormagen - JSG Balingen-Weilstetten 41:31, SG Hastedter TSV/HC Bremen - SG Spandau/Füchse Berlin 27:34, SC Magdeburg - HSG Lemgo 32:20.

hsgvoelklingen.de

In der Handball-Oberliga hat die HSG Völklingen am Samstag in der Hermann-Neuberger-Halle mit 21:29 (11:13) gegen den Tabellenzweiten TSG Haßloch verloren. Völklingens Trainer Berthold Kreuser musste auf einen großen Teil seines Kaders verzichten. Ihm standen lediglich sechs Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung: Neben den verletzten Marvin Mebus, Norbert Petö und Jens Ehrich fiel Kreisläufer Dominic Hawener kurzfristig krankheitsbedingt aus. Zudem konnte Kreuser seine Mannschaft nicht mit Spielern der A-Jugend aufstocken, da die Mannschaft bereits am Samstag zum Viertelfinal-Hinspiel der deutschen Meisterschaft nach Göppingen aufgebrochen war (siehe Text). Auf der Reservebank der Oberliga-Mannschaft der HSG Völklingen nahmen deshalb mit Philipp Kiefer und Niklas Hoff zwei B-Jugendliche Platz.

In den ersten 30 Minuten konnte der Tabellenelfte aus Völklingen die Partie gegen den Favoriten aus Haßloch offen halten. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff lagen die Gastgeber beim Stand von 10:9 in Führung. Sie verwarfen aber in der Folge einige Bälle und gingen mit einem 11:13 in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel schwanden bei den Völklingern zusehends die Kräfte. Haßloch konnte seine Führung immer weiter ausbauen. "Ich denke, wir haben uns bis zehn Minuten vor dem Ende gut verkauft, aber wir spielen hier in der Oberliga. Da reichen 50 Minuten nicht aus. Wir hatten eben keine Möglichkeit zu wechseln", erklärte der Völklinger Linksaußen Christoph Lebold. Sein Mannschaftskollege Daniel Simeria sah es ähnlich: "Wir haben eine gute Leistung gezeigt, aber wir hatten einfach zu viele Verletzte. Gegen Schluss haben wir vielleicht ein paar Tore zu viel bekommen." Auch Kreuser attestierte seiner Mannschaft eine gute Leistung: "Ich hatte schon Schlimmeres befürchtet. Wir hätten heute ein richtiges Päckchen kriegen können, aber meine Mannschaft hat das Beste aus der Situation gemacht."

Für Völklingen war Mathieu Geoffroy am Samstag mit sechs Treffern erfolgreichster Werfer. In der Tabelle belegt die HSG weiterhin den elften Rang, hat jedoch nur einen Punkt Vorsprung auf den Zwölften TuS Kaiserslautern-Dansenberg, der sein Heimspiel gegen den VTV Mundenheim mit 32:20 gewann - und muss um den Klassenverbleib zittern.

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