Falsche Reifen können gefährlich und teuer werden

St Wendel · Milde Temperaturen lassen Autofahrer eher zögerlich darüber nachdenken, die Reifen rechtzeitig vor den ersten Tagen mit glatten Straßen zu wechseln. Darum hielten sich die Kunden zurzeit noch zurück. Das ergab eine Blitzumfrage unserer Zeitung bei Werkstätten.

Sobald morgens der Reif auf den Dächern zu sehen ist und man das erste Mal die Autoscheiben von gefrorenem Tau befreien muss, steht bei den Autofahrern der alljährliche Wechsel von Sommer- auf Winterreifen an. In Deutschland ist das Fahren mit Winter- oder Allwetterreifen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gesetzlich vorgeschrieben. Bei Verstößen drohe eine Geldstrafe von 40 Euro, bei zusätzlicher Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer müsse mit einem Bußgeld von 80 Euro gerechnet werden, warnt Hermann Veit, Pressesprecher der Polizei St. Wendel. Um sich die Kosten eines Bußgeldbescheids zu ersparen, sollte das Auto rechtzeitig winterfest gemacht werden - am besten in einer professionellen Werkstatt. Das rät John Colling von der Geschäftsleitung des CBW Reifengroßhandels in Otzenhausen. Denn hier würden neben dem Reifenwechsel auch der Luftdruck und das Drehmoment überprüft. Außerdem sollten Autofahrer die Räder nach den ersten 50 bis 100 gefahrenen Kilometern nachziehen lassen.

Bernhard Wenz, Inhaber der W&W Reifenservice Niederlassung in St. Wendel sagt, dass Winterreifen über ein Profil von mindestens vier Millimetern verfügen sollten. Ist dies nicht der Fall, müssen die Winterreifen ausgetauscht werden. Neue Winterreifen sollten sich Autobesitzer auch dann zulegen, wenn die Reifen bereits fünf bis sechs Jahre alt sind, rät Wenz. Da das Gummi mit der Zeit aushärte, sei die Bodenhaftung nicht mehr gewährleistet.

Colling berichtet, dass der große Ansturm auf die Werkstätten seiner Niederlassung bisher ausgeblieben ist. Der Hauptbetrieb verteile sich meist auf drei Wochen, die normalerweise im Oktober beginnen und bis in die erste Novemberwoche hineinreichen. Dieses Jahr hat sich diese Zeit jedoch aufgrund des warmen Wetters der vergangenen Wochen verschoben. "In dieser Woche erwarten wir Hochbetrieb", sagt Colling. In dieser Zeit wechseln die Werkstätten des Reifengroßhandels in Wadern und Otzenhausen die Reifen von 40 bis 50 Autos am Tag. Wenz weiß aus Erfahrung , dass auch bei ihm der Hauptansturm erst vor dem ersten Schnee beginnt. "Die meisten Autobesitzer warten zu lange", sagt Wenz. Bis jetzt hat der Reifenhändler in St. Wendel die Reifen von lediglich zehn bis 20 Prozent seiner Kunden gewechselt. Der Fachmann legt Autofahrern nahe, sich frühzeitig einen Termin zu besorgen. Zurzeit sind die Wartezeiten zumindest beim St. Wendeler Unternehmen und in Otzenhausen noch gering.

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